Eine Unwetterfront mit schweren Gewittern ist am Samstagabend über Niederbayern und die Oberpfalz gezogen.

Besonders Niederbayern wurde von den Unwettern schwer getroffen: Das Unwetter breitete sich von Westen (Raum Landshut) über das gesamte Rottal aus und zog dann weiter nach Straubing und Deggendorf. Zwischen 18.30 Uhr und 22.30 Uhr mussten Polizei und Feuerwehr zu insgesamt 406 Einsätzen ausrücken. Meist waren es umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste, die Straßen blockierten. Zahlreiche Fahrbahnen mussten vorübergehend wegen Überflutungen und Erdrutschen gesperrt werden. Durch die Wassermassen liefen in kürzester Zeit auch viele Keller voll. In einigen Ortschaften fiel zudem der Strom aus. Auch der starke Wind bescherte den Rettungskräften viele Einsätze: In Vilsbiburg wurde ein Spargelverkaufsstand komplett umgeworfen. Niederbayernweit wurden durch die heftigen Sturmböen auch zahlreiche Alarmanlagen ausgelöst. In ausnahmslos allen Fällen handelte es sich jedoch um Fehlalarme. Insgesamt zählte die Polizei auch 25 witterungsbedingte Unfälle. Dabei wurden vier Menschen leicht verletzt. Der wohl schwerste Unfall ereignete sich in Obernzell im Landkreis Passau: Hier stürzte ein Baum auf ein fahrendes Auto. Die Fahrerin wurde dabei eingeklemmt und leicht verletzt.

Zudem mussten durch das Unwetter einige Veranstaltungen abgebrochen werden: Das Stadtturmfest in Straubing musste wegen des starken Regens um 20 Uhr vorzeitig beendet werden. Am Sonntag wird es aber wie geplant weitergehen. Gegen 20.30 Uhr war auch für das Food-Festival auf der Burg Trausnitz in Landshut vorzeitig Schluss. Und auf den Volksfesten in Landau und Vilsbiburg musste am Abend der Betrieb der Fahrgeschäfte zwischenzeitlich eingestellt werden.

Im Landkreis Regen hatten die Einsatzkräfte ebenfalls viel zu tun.

Die Oberpfalz blieb von dem Unwetter ebenfalls nicht verschont, kam allerdings relativ glimpflich davon: Das Polizeipräsidium Oberpfalz zählte am Abend 25 witterungsbedingte Einsätze. Ein Großteil davon betraf entwurzelte Bäume und umgeworfene Bauzäune, vor allem in den Landkreisen Neumarkt, Schwandorf und Cham. Schwer vom Unwetter getroffen wurde die Gemeinde Neukirchen beim Heiligen Blut: Dort verwandelte sich der Freybach innerhalb weniger Minuten in einen reißenden Strom und setzte zahlreiche Keller unter Wasser.

Wie hoch die entstandenen Schäden durch das Unwetter sind, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.