Los Angeles
Indiepreise für "Spotlight" - Spott für "Fifty Shades of Grey"
28. Februar 2016, 11:01 Uhr aktualisiert am 28. Februar 2016, 11:01 Uhr
Oscar-Anwärter "Spotlight" holt bei den Spirit Awards weitere Trophäen. Es gibt aber auch Spottpreise am Oscar-Vorabend für Eddie Redmayne und "Fifty Shades of Grey". Sylvester Stallone macht dafür einiges wieder gut.
Probelauf für den Oscar: Am Abend vor der Academy-Awards-Gala hat das Enthüllungsdrama "Spotlight" bei der Vergabe der Independent Spirit Awards fünf Trophäen abgeräumt, darunter als bester Film, für Regie (Tom McCarthy) und Drehbuch. Der Film über die Aufdeckung der Zeitung "The Boston Globe" von Missbrauch durch katholische Priester, in dem zum Beispiel Rachel McAdams und Liev Schreiber mitspielen, ist für sechs Oscars nominiert.
Oscar-Anwärterin Brie Larson holte mit "Room" den Indie-Preis als beste Hauptdarstellerin. Der Kindersoldatenfilm "Beasts of No Nation" bescherte dem jungen Nachwuchsschauspieler Abraham Attah aus Ghana den Hauptdarstellerpreis, Idris Elba überzeugte mit seiner Nebenrolle.
Die Spirit Awards sind Hollywoods Alternativauszeichnung für Filmproduktionen, die nicht mehr als 20 Millionen Dollar gekostet haben. Sie werden in einem Festzelt am Strand von Santa Monica verliehen.
Es gab am Samstag aber auch Preise, über die sich wohl kein Filmschaffender freut. Bei den "Razzie Awards", bei denen die "Goldenen Himbeeren" verliehen wurden, wurde der Erotikfilm "Fifty Shades of Grey" mit fünf Spott-Trophäen zum großen "Sieger" gekürt. Schmähpreise gingen unter anderem an die Hauptdarsteller Jamie Dornan und Dakota Johnson, die auch den Titel als schlechtestes Leinwandpaar davontrugen. Den Platz als "schlechtester Film" teilt sich "Fifty Shades of Grey" mit dem Superheldenfilm "Fantastic Four".
Auch Oscar-Preisträger Eddie Redmayne hat seine Trophäensammlung vergrößert. Der britische Star verdankt dies seiner Nebenrolle in "Jupiter Ascending". Als bester Hauptdarsteller ist Redmayne mit "The Danish Girl" im Oscar-Rennen.
Wer in früheren Jahren mit einer "Goldenen Himbeere" bedacht wurde, hat inzwischen die Chance, seine Schmach durch bessere Rollen wiedergutzumachen. Der "Razzies Redeemer Award", also der "Erlöserpreis", ging an Sylvester Stallone. Der "Rocky"-Star ist für seine Nebenrolle in "Creed - Rocky's Legacy" für einen Oscar nominiert.
Die "Razzies" rief 1980 der Cineast John Wilson als Gegenstück zur glanzvollen Oscar-Verleihung ins Leben. Die Nominierten bleiben der Witz-Show gewöhnlich fern. Eine Ausnahme machten "Catwoman" Halle Berry (2005) und Sandra Bullock, die 2010 unter lautem Applaus auf die Bühne trat, um Spott für "Verrückt nach Steve" einzustecken. Rund 900 Wähler stimmen nach Angaben der Veranstalter ab.