Werneck

Experten suchen nach Ursache für den Brückeneinsturz an der A7


Auf der A7 bei Werneck ist am Mittwoch eine Autobahnbrücke eingestürzt. Ein Arbeiter wurde getötet, elf weitere erlitten schwere Verletzungen.

Auf der A7 bei Werneck ist am Mittwoch eine Autobahnbrücke eingestürzt. Ein Arbeiter wurde getötet, elf weitere erlitten schwere Verletzungen.

Von Monika Müller

40 Meter frisch betonierte Fahrbahn stürzen in die Tiefe. Ein Bauarbeiter stirbt, elf weitere werden schwer verletzt. Alle beschäftigt eine Frage: Wie konnte es dazu kommen?

Die Ermittlungen zur Ursache des Einsturzes eines neu gebauten Brückenteils in Unterfranken laufen auf Hochtouren. Sie werden geleitet von der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Schweinfurt. Bereits am Mittwoch waren mehrere Sachverständige zur Unglücksstelle gerufen worden. Darunter sind auch Experten der Baufirma Max Bögl aus Neumarkt in der Oberpfalz.

Am Mittwochnachmittag war bei Werneck (Landkreis Schweinfurt) ein frisch betoniertes, rund 40 Meter langes Stück der neuen Brücke für die viel befahrene Autobahn 7 abgestürzt und hatte ein Gerüst mitgerissen. Dabei kam ein 38 Jahre alter Bauarbeiter aus Kroatien ums Leben. Nach übereinstimmenden Angaben von Polizei und Bayerischem Rotem Kreuz (BRK) wurden weitere elf Bauarbeiter schwer verletzt. Unklarheit gibt es noch zur Zahl der Leichtverletzten: Während das BRK die Zahl von zehn Leichtverletzten nannte, sprach die Polizei von nur drei leicht verletzten Bauarbeitern und einem Schaulustigen, der mit seinem Motorrad gestürzt sei.

Die Baustelle sei inzwischen gesichert, sie werde nun behandelt "wie ein Tatort, an dem nichts verändert werden kann", sagte ein Polizeisprecher. Wie der "Bayerische Rundfunk" berichtete, ist noch unklar, wie die Sachverständigen die Baustelle genauer untersuchen können. Ein Problem sei vor allem, dass die herabgerissenen Spannseile aus Stahl noch unter hoher Spannung stünden.

Die Baufirma Max Bögl erklärte, dass es am Donnerstag um 13.00 Uhr eine Besprechung mit allen Beteiligten an der Unglücksstelle geben werde, in der das weitere Vorgehen besprochen werde. In einer schriftlichen Stellungnahme bezeichnete die Firma den Einsturz als "tragischen Unfall". Beim Bau der Brücke sei ein "lange erprobtes und bewährtes Bauverfahren" angewendet worden. Kein Mitarbeiter der Baufirma sei von dem Unglück betroffen, bei den Toten und Verletzten handle es sich um Beschäftigte von beauftragten Subunternehmern.

Gerhard Eck, Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, warnte vor falschen Schlüssen und Panik - vor allem in Bezug auf Hunderte ähnliche Baustellen in Deutschland. "Wir sollten keine Unsicherheit verbreiten", sagte der CSU-Politiker. Erst wenn die Ursache des Unglücks geklärt sei, könne man über weitere Konsequenzen sprechen.