In der Nacht auf Sonntag ist in Deutschland die Uhr auf Sommerzeit umgestellt worden, um 2 Uhr früh war es plötzlich schon 3 Uhr. Eine bundesweite Umfrage hatte zuvor ergeben: Die Mehrheit der Deutschen lässt diese Maßnahme eher zähneknirschend über sich ergehen - und unseren Lesern geht es ähnlich.

Lesen Sie hierzu auch unseren Leitartikel zum Thema: Die Sommerzeit muss abgeschafft werden (idowa+)

In Zeiten explodierender Energiepreise klingt die Begründung für die Zeitumstellung erst einmal recht sinnvoll: Der Alltag soll den Stunden mit Tageslicht angenähert werden, um so Energiekosten für künstliche Beleuchtung zu sparen. Allerdings gibt es auch Nachteile, an die man möglicherweise zunächst gar nicht denkt: Der bayerische Jagdverband (BJV) warnte kürzlich vor einer erhöhten Wildunfallgefahr durch die Zeitumstellung. Nach dem Vorstellen der Uhren falle der Weg zur Arbeit vielfach wieder in die Morgendämmerung, teilte der BJV mit. Dadurch erhöhe sich das Risiko eines Zusammenstoßes.

Wer während der Zeitumstellung nicht etwa - eine Stunde weniger - schläft, sondern in der Nachtschicht arbeitet, muss nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbunds eine Stunde weniger arbeiten. Bezahlt wird die "umgestellte" Stunde allerdings nicht. Insgesamt sind die Menschen in Deutschland schon seit längerer Zeit alles andere als begeistert von der Maßnahme: Bei einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK gaben zuletzt 72 Prozent an, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden sollte, und nannten dafür teilweise auch negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit als Grund. Nur 23 Prozent der Teilnehmer und Teilnehmerinnen hielten sie demnach generell für sinnvoll.

Ein Blick auf unsere Umfrage zum Thema zeigt, dass die idowa-Leser mit ihrer Einschätzung ziemlich genau im bundesdeutschen Schnitt liegen. Von insgesamt 2.695 Teilnehmenden fanden 2.012 oder rund 75 Prozent, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden sollte, weil sie nervig sei und keinen Nutzen bringe. Nur 542 Menschen (etwa 20 Prozent) gaben an, dass sie beibehalten werden sollte, weil so Energie gespart werden könne. Dass das Thema fast jeden irgendwie zu betreffen scheint, wird auch dadurch deutlich, dass lediglich 141 Teilnehmende oder knapp fünf Prozent angaben, dazu keine Meinung zu haben.

Viele Leser nervt allein schon die Frage

Anhand der Kommentare unter unserem Facebook-Post zur Umfrage zeigt sich, dass sehr viele Leser allein schon von der Frage nach einer Abschaffung genervt sind: "Und jährlich grüßt die Zeitumstellung und die Frage danach, ob man sie abschaffen soll," schreibt jemand. "Jaaaa!" Eine andere Nutzerin gibt zu bedenken, dass die Abschaffung ja eigentlich längst beschlossen sei. "Nur sind sie zu dämlich, es umzusetzen, da sich die EU nicht einig wird, ob auf die natürliche Normalzeit oder die künstlich geschaffene Sommerzeit." Zahlreiche User sprechen sich dafür aus, dass die Winterzeit beibehalten werden sollte: "Die Winterzeit ist die echte und die Sommerzeit die erfundene Zeit", schreibt jemand beispielsweise.

Auch hier gibt es aber andere Stimmen. "Ich mag die Sommerzeit!", schreibt eine Leserin. "Endlich länger hell, da hat man mehr vom Tag." Ein weiterer Nutzer stimmt zu: "Da ich teils bis 19 Uhr arbeite, freue ich mich im Sommer einfach über mehr Tageslicht zum Feierabend. Wer immer über die Zeitumstellung jammert, sollte besser auf Reisen in andere Zeitzonen generell verzichten", findet er. Ein anderer Kommentierender glaubt, in dieser Diskussion "ein typisch deutsches Problem" ausgemacht zu haben. "Wer mir weismachen will, dass er gesundheitliche Probleme wegen der Zeitumstellung hat, hat vermutlich viel schwerwiegendere Probleme", schreibt er. "Die Zeitumstellung macht aus zahlreichen Gründen Sinn und sollte beibehalten werden!"