Österreich
Bergunfall im Salzburger Land: Die fünf Toten stammen aus Bayern
27. August 2017, 17:56 Uhr aktualisiert am 1. April 2023, 20:03 Uhr
Sie hatten eine Seilschaft gebildet, um sich gegenseitig vor einem Absturz zu bewahren. Es half nicht. Nun soll geklärt werden, wie das Unglück passieren konnte.
Nach dem Tod von fünf Mitgliedern einer Seilschaft aus dem Raum Burghausen und Altötting im Salzburger Land will die Polizei den einzigen Überlebenden zum Hergang des Bergdramas befragen. Ein 75-jähriger Bergsteiger der sechsköpfigen Gruppe überlebte schwer verletzt und wurde nach Salzburg geflogen. Er werde befragt, sobald er ansprechbar sei, sagte dort ein Polizeibeamter am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur. Ein Arzt des Krankenhauses sagte, der Zustand des Verletzten sei stabil.
Die österreichische Polizei schenkte am Sonntag Erzählungen eines Augenzeugen Glauben, wonach am Sonntagmorgen gegen 10 Uhr in 3000 Metern Höhe der Letzte der Seilschaft umkehren wollte. Dabei soll der Zweite am Seil ausgerutscht sein und die Männer 200 Meter in die Tiefe gerissen haben. Sie stürzten schließlich in eine Spalte. Nun sollen noch weitere Zeugen befragt werden. Außerdem werde der Unfallort untersucht, hieß es bei der Polizeidirektion in Salzburg.
Nach Angaben der Ermittler kamen die Teilnehmer der Gruppe aus der Region um die Städte Altötting und Burghausen. Die tödlich Verunglückten waren zwischen 34 und 70 Jahre alt. Wie erfahren und wie gut sie ausgerüstet waren, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Laut Bergrettern können Gletscher in dieser Jahreszeit eisglatt und deshalb für Bergsteiger sehr gefährlich sein.