AZ-Kommentar
Apps gegen Corona? Misstrauen ist gesund
14. April 2020, 17:42 Uhr aktualisiert am 14. April 2020, 17:42 Uhr
AZ-Chefredakteur Michael Schilling über mögliche Corona-Apps.
Wie oft wohl haben sich Smartphone-Besitzer schon gewünscht, die Anwendungen von iPhones und Android-Geräten seien kompatibel? Und nun, ganz geschmeidig und im Sinne unser aller Gesundheit, wollen die beiden globalen Datenkraken Apple und Google plötzlich zusammenspannen, um Corona zu trotzen?
Hier ist - wie immer und nicht nur, wenn es um unsere Daten geht - Misstrauen angebracht und gesund. Auch in der Krise (erst recht in der Krise!) lohnt es sich, selbst nachzudenken und sich eine Meinung zu bilden.
Man stelle sich mal den Einsatz dieser App vor. Vier Menschen begegnen sich - und jeder zückt erstmal sein Handy, ehe er einem der anderen Grüß Gott sagt? Eine digitale Stigmatisierung im Sinne der Volksgesundheit. Am Ende, so steht zu befürchten, dürfen wir nur dann wieder ins Restaurant, wenn wir die befohlene App im Handy haben. Schöne neue Welt? Lieber nicht.
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