Der Umsatz im bayerischen Einzelhandel ist im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. Preisbereinigt konnte die Branche ein Plus von 4,3 Prozent verzeichnen, wie das Landesamt für Statistik mitteilt. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um ein Prozent. Laut Christina Auberger von der Industrie- und Handelskammer Niederbayern ist der Aufschwung aber zweigeteilt.

Als "Traumbilanz" bezeichnet das Landesamt für Statistik den Anstieg der Umsätze im Einzelhandel: Um 4,3 Prozent waren die Einnahmen im vergangenen Jahr gestiegen - nominal sogar um 4,7 Prozent. Davon konnte auch der Lebensmittelhandel profitieren: Die Umsätze wuchsen real um 2,5 Prozent. Die übrige Branche erreichte sogar ein Wachstum von fünf Prozent. Am stärksten nahm der Versand- und Internethandel sowie der Handel mit Verlagsprodukten, Sportausrüstung und Spielzeug zu. In der Sparte Informations- und Kommunikationstechnik stieg der reale Umsatz zwar deutlich, der preisbereinigte Umsatz ging jedoch zurück.

Nicht alle Händler profitieren gleichermaßen

Der guten Geschäftslage entsprechend, werden auch mehr Arbeitskräfte in der Branche benötigt: Dabei setzen die Unternehmen vor allem auf Teilzeitkräfte. Ihre Zahl stieg um 1,7 Prozent, bei den Vollzeitstellen ging es nur um 0,1 Prozent nach oben.

Christina Auberger von der IHK Niederbayern schätzt die Lage der Branche zweitgeteilt ein: "Die Zahlen decken sich mit unseren Erkenntnissen. Die Grundtendenz ist nicht schlecht, denn bei den Kunden sitzt das Geld momentan locker." Allerdings profitieren davon nicht alle Unternehmer gleichermaßen: "Vor allem der Online-Handel wächst, aber in den kleinen Städten, abseits der Premium-Lagen, müssen die Händler um die Kunden kämpfen."