Bildung

Gewerkschaft: Schulleitungen am Limit


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Schulleitungen haben einige Privilegien wie teils einen eigenen Parkplatz, aber auch viel Arbeit (Symbolbild).

Von dpa

Bayerns Schulleitungen arbeiten einer Umfrage der Erziehungsgewerkschaft GEW zufolge oft am Limit. So erschienen die (stellvertretenden) Direktorinnen und Direktoren häufig krank zur Arbeit, erläuterte die Landesvorsitzende Martina Borgendale. "Dieser Wert ist bei Lehrkräften allgemein schon deutlich höher als bei anderen Berufsgruppen, und bei den Schulleitungen nochmals signifikant über dem Wert der Lehrkräfte."

Dieser "Präsentismus" sei in den Grund- und Mittelschulen besonders ausgeprägt - diese Schularten sind seit Jahren vom Lehrkräftemangel geprägt. Der Befragung von 700 Schulleitungsmitgliedern durch die Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften zufolge gaben auch 80 Prozent der Antwortenden an, dass sie oft oder immer den ganzen Tag in hohem Tempo arbeiten. 70 Prozent können selten oder nie ihre Pausenzeiten einhalten.

"Abzuschalten und sich grundlegend zu erholen gelingt ihnen viel zu selten. Da ist es kein Wunder, dass auch die Häufigkeit von Burnout-Symptomen bei den Schulleitungen gegenüber anderen Berufen deutlich erhöht ist", betonte der stellvertretende Landesvorsitzende Florian Kohl. Zumal sich bei der Befragung auch auffällig hohe Werte bei den emotionalen Anforderungen und dem "Verbergen von Emotionen" ergaben.

Die Gewerkschaft kritisierte daher das bayerische Dienststellenmodell, das auf betriebsärztliche und arbeitssicherheitstechnische Fachkräfte verzichte und den Leitungen die Verantwortung für den Gesundheitsschutz des Personals übertrage. "Wir brauchen dringend die vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilungen auch bei den Schulleitungen", forderte GEW-Expertin Angelika Altenthan. "Es kann nicht sein, dass die Schulleitungen selbst für den Arbeitsschutz des inneren Schulbetriebes zuständig sind, sich aber niemand um sie selbst kümmert."

Für die wissenschaftliche Studie durch die Freiburger Forschungsstelle hatte die beauftragende Gewerkschaft im September 5.900 Schulleitungen in Bayern angeschrieben. 700 nahmen in ihrer Freizeit an der Online-Befragung teil. Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem anonymisierten Fragebogen um ein wissenschaftlich umfassend erprobtes Instrument zur Messung der psychosozialen Belastung am Arbeitsplatz.


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