DVD-Tipp

Drei sind eine zu viel in „DUFF – Hast du keine, bist du eine“


Von Tanja Pfeffer

Im Teeniealter stellt man sich viele Fragen: Bin ich beliebt? Was denken meine Freunde von mir? Wie erobere ich meine heimliche Liebe? Und es gibt in dieser Zeit mindestens genauso viele Schubladen, in die andere einen stecken können: Sportskanone, Nerd, Rocker, Zicke. Doch jetzt kommt etwas völlig Neues daher: die DUFF.

Seit ihrer Kindheit sind die Highschool-Schülerinnen Bianca, Jess und Casey ein Herz und eine Seele. Bis Mädchenschwarm Wesley Bianca gegenüber erwähnt, dass alle in ihr nur die DUFF (Designated Ugly Fat Friend) sehen: das weniger attraktive Anhängsel der Clique, das Jungs ausnutzen, um leichter an ihre Freundinnen ranzukommen. Es folgt ein handfester Streit zwischen den Mädchen und Bianca sucht Rat bei Wesley. Im Gegenzug für Nachhilfe soll er ihr helfen, das unschöne DUFF-Label loszuwerden und ihren Schwarm für sich zu gewinnen.

Die Highschool-Komödie "DUFF - Hast du keine, bist du eine" basiert auf dem Roman "Von wegen Liebe" von Kody Keplinger. Schauspielerin Mae Whitman kennt sich mit ausgeflippten Rollen aus. In "Vielleicht lieber morgen" spielte sie die Punk-Buddhistin Mary Elizabeth, jetzt glänzt sie als Bianca. Sie zündet ein Feuerwerk an verrückten Gesichtsausdrücken und Ironie und ist sich für nichts zu schade. Durch ihr komödiantisches Talent findet der Zuschauer ihre Rolle insgeheim viel cooler als ihre angepassten Freundinnen. Robbie Amell darf als Biancas Sandkastenfreund und Football-Star Wesley den typischen Schönling mimen. Der Schlagabtausch zwischen den beiden während seiner "Entduffungs"-Lektionen ist amüsant zu verfolgen, über einige Gags kann man durchaus lauthals lachen. "Hangover"-Star Ken Jeong spielt den überdrehten Leiter der Schülerzeitung. Er steht Bianca mit Rat und Tat zur Seite. Der heimliche Star ist allerdings Bella Thorne in ihrer Rolle als Wesleys zickige On-Off-Freundin Madison. Bei ihren Versuchen, Bianca mit allen Mitteln zu sabotieren und sie zu verletzen, kann man sie nur von ganzem Herzen hassen. Der Film ist ein Update von Kultfilmen des Genres wie "Girls Club - Vorsicht bissig!"oder "Superbad". Er behandelt auch einen modernen Aspekt sehr kritisch: die Dauerpräsenz auf Social-Media-Kanälen und dass alles - oft öffentlich - breitgetreten wird. Der Streit zwischen den Freundinnen eskaliert in einer absichtlich überdramatisierten, witzigen "Unfriend"-Lawine auf allen sozialen Netzwerken. Die Szene, in der Bianca dem Cybermobbing ihrer Schulkameraden zum Opfer fällt, berührt und ist leider erschreckend realistisch. "DUFF - Hast du keine, bist du eine" versucht, nicht die klassische Teeniekomödie zu sein, gleitet aber doch etwas in Klischees ab. Bianca bekommt ihren sexy Laufstegmoment, obwohl ihr das natürlich eigentlich gar nichts bedeutet. Aber schaden tut es nicht. Auch das Ende gehört zum Standardrepertoire. Dennoch spricht der Film das Gefühl an, sich unsichtbar vorzukommen - nicht nur im Teenageralter. "Es geht allein darum, dass man sich unsicher fühlt und Angst hat, nicht mit anderen mithalten zu können. Ich glaube, dass jeder dieses Gefühl kennt", erklärt Kody Keplinger. Wer das überwinden will, sollte sich an Biancas Rat halten: "Es geht nicht um Beliebtheit oder darum irgendeinen Typen zu kriegen. Es geht darum, sich selbst zu definieren, egal welches Label einem verpasst wird."