Ausstellung in München

Die Werke des Straßenkünstlers Banksy betreffen uns alle

Die Ausstellung „House of Banksy“ in München zeigt viele Werke des berühmten Straßenkünstlers, von dem keiner weiß, wer er genau ist, dessen Werke aber immer eine Botschaft haben.


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Zum Nachdenken anregen: Das möchte Banksy mit vielen seiner Werke.

Banksy hat es geschafft, die Welt mit seinen provokanten und oft lustigen Kunstwerken zu erobern. Niemand weiß, wer der geheimnisvolle Street-Art-Künstler aus Großbritannien genau ist. Aber seine Werke tauchen plötzlich in Städten auf und regen zum Staunen und Nachdenken an. Jetzt finden sich ganze 200 reproduzierte Banksy-Werke in München – in der Ausstellung „House of Banksy – An Unauthorized Exhibition“. Perfekt, um in die Kunst des Straßenkünstlers einzutauchen.

Das „unautorisiert“, mit dem der Titel der Ausstellung versehen ist, ist dabei kein Makel, sondern einfach die Art von Banksy, mit Ausstellungen über ihn umzugehen. Trotzdem habe man eng mit Banksys Umfeld zusammengearbeitet, um die Werke in seinem Sinn zu präsentieren, sagt Produzent Oliver Forster.

Viele Objekte sind öffentlich kaum mehr zu sehen

Sehr spannend, nicht nur für Banksy-Fans: 80 Prozent der in „House of Banksy“ gezeigten Werke sind so öffentlich gar nicht mehr anzusehen. Virginia Jean hat als Kuratorin die Ausstellung gestaltet und erklärt, warum: Entweder, die Werke wurden übermalt, zerstört oder weiterverkauft. Kunst von Hauswänden handeln: Wie soll das gehen? „Es hat sich mittlerweile ein gut laufendes Geschäft darum gebildet, Straßenkunst aus Häuserwänden zu entfernen, diese dann zu ‚restaurieren‘ und die abgetragenen Kunstwerke teuer zu verkaufen“, erklärt Virginia Jean. Landen würden diese Werke dann meist in Privatsammlungen, in denen sie niemand zu Gesicht bekommt.

An anderen Stellen wurden auch die Gegenstände verkauft, auf die sich Banksys Kunst vor Ort bezieht. Als aktuelles Beispiel, wie hart dieser Kampf um die Werke des Zeichners geführt wird, verweist Virginia Jean auf die Ukraine. Dort sind in der Zeit nach dem Kriegsausbruch einige Werke von Banksy an mehreren Häuserwänden aufgetaucht. Damit diese nicht ebenfalls gestohlen werden, haben sich Wachgruppen gegründet.

„Die Werke sprechen Wahrheiten aus, die wir gerne verdrängen“

Dabei zeigt Banksys Kunst an den Orten, an denen sie entsteht, am eindringlichsten, was der Künstler sagen will, meint Virginia Jean. „Seit über 20 Jahren bringen Banksys Werke Licht in die dunkelsten Abgründe unserer Welt, sprechen Wahrheiten aus, die wir zu gerne verdrängen und malen ein Abbild unserer Gesellschaft. Ein Banksy-Werk betrifft jeden Einzelnen von uns.“

„House of Banksy“ ist seit vergangener Woche und noch bis 27. Oktober 2024 im Gebäude der ehemaligen Galeria Kaufhof am Karlsplatz 21 - 24 in München zu sehen. Tickets gibt es hier.