Gaming-Tipp

„Animal Well“ bietet knifflige Rätsel und knuffige Pixel-Tiere

„Animal Well“ mischt zurzeit die Welt der Indie-Videospiele auf. Besonders spannend ist nicht nur, was im Spiel steckt, sondern auch dahinter.


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Jeder Raum in „Animal Well“ hält Geheimnisse parat.

Darum geht’s: Vier Flammen, die langsam erlöschen. Mehr Kontext bekommt der Spieler am Anfang von „Animal Well“ nicht. Er wacht als pixelige Schleimkugel auf und ist auf sich alleine gestellt. Man kann springen, sich bewegen ... Und das war es auch.

Was zunächst wie ein simpler Plattformer wirken mag, enthält Tausende Geheimnisse. Der Spieler navigiert nur mit einer Karte und sammelt Schätze, die mehrere Funktionen haben. Das Jo-Jo kann weit entfernte Knöpfe erreichen und gleichzeitig Stalaktiten zerbrechen. Das Frisbee ist eine Plattform, mit dem man große Klippen überwinden und Hunde ablenken kann.

Hunde? Richtig, denn die Welt von „Animal Well“ ist bevölkert von zahlreichen liebevoll animierten Tieren, die mal Feind und mal Freund sind. Majestätische Pfauen, gruselige Fledermäuse und faulenzende Capybara: Das verstrickte Kanalisationssystem, durch das der Spieler navigiert, fühlt sich wie ein bunt durchgewürfelter Zoo an.

Viele Wege werden durch Rätsel blockiert, in denen der Spieler schlau mit der Umgebung und den Tieren interagieren muss. So befördert man zum Beispiel eine Bisamratte auf einen Knopf oder hüpft durch ein Labyrinth aus sich bewegenden Blöcken.

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Das Besondere: Der Entwickler Billy Basso arbeitete jahrelang alleine an „Animal Well“. Dieser hat sich jedoch für einen ungewöhnlichen Weg entschieden, um das Grundgerüst des Spiels zu bauen: Anstatt eines der großen Entwicklungsprogramme wie Unity oder Unreal zu nutzen, baute der kreative Kopf alles selbst. Nur wenige Studios gehen diesen Weg, da er viel zusätzliche Arbeit bedeutet, aber auch Freiheit bei der Entwicklung. Diese spürt man in dem Spiel an jeder Ecke, denn sie ermöglicht nicht nur den schönen Pixelstil mit vielen atmosphärischen Effekten, sondern auch die endlose Kreativität im Design der Welt. Dadurch ist sie nicht nur in sich stimmig, sondern saugt den Spieler förmlich in die Gänge und Gebiete in der Kanalisation.

Die zweite Besonderheit ist der Name hinter der Veröffentlichung des Spieles: YouTuber „VideoGameDunkey“ hat vor zwei Jahren mit „Bigmode“ sein eigenes Publishing-Unternehmen gegründet, um kreative Indie-Spiele bei Marketing und Entwicklung zu unterstützen. „Animal Well“ ist das erste Spiel unter diesem Schirm.

Fazit: Nach sechs bis neun Stunden erreicht man den Abspann, doch das Spiel öffnet sich erst danach richtig. In diesem Teil des Spiels beginnt es aber, ein wenig zu kryptisch zu werden – was nicht jedem gefallen könnte.

„Animal Well“, Metroidvania, Shared Memory/Bigmode, erschienen für PC, Playstation 5 und Nintendo Switch, freigegeben ab sechs Jahren.