Großer Arber
Tödlich verunglückter Bergretter: Obduktion abgeschlossen
30. Oktober 2015, 14:00 Uhr aktualisiert am 30. Oktober 2015, 14:00 Uhr
"Aus der Obduktion haben sich keine neuen Erkenntnisse ergeben. Gesundheitlich hatte der Verunfallte keine Probleme", gab am Freitag Polizeisprecherin Andrea Kerler-Simeth von der Polizeidirektion Niederbayern in Straubing Auskunft. "Es ist ein Gutachter hinzugezogen worden. Dies wird entsprechend Zeit in Anspruch nehmen. Als Termin ist in etwa Ende Februar nächsten Jahres anvisiert", informierte sie über den ungefähren Zeitrahmen. "Wir müssen das Ergebnis abwarten. Die Unfallursache ist schwer zu klären", heisst es von Seiten der Polizei.
Die Obduktion der Leiche habe ergeben, dass der Bergwachtmann an massiven Verletzungen im Brustkorb gestorben sei, teilte die Staatsanwaltschaft Deggendorf auf Anfrage mit. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Sicherheitsspezialisten der Bergwacht Bayern haben den Unglücksort genau unter die Lupe genommen und suchen ebenfalls nach der Unfallursache. Fakt ist, dass die Bergwacht Bayern Handlungsbedarf sieht, nach dem Unfall am Großen Arber die Sicherheit zu forcieren. "Bei Rettungsübungen an Gondel- und Seilbahnen bekommt künftig jedes Zweier-Team einen Beobachter an die Seite", kommentierte der stellvertretende Geschäftsstellenleiter Tobias Vogl entsprechende Meldungen.
Dieser dritte Mann solle darauf achten, dass alles vorschriftsmäßig durchgeführt wird. Tobias Vogl von der Regionalgeschäftsstelle der Bergwachtregion Bayerwald: "Der qualifizierte Beobachter garantiert die sachgerechte Anwendung des Verfahrens." Als notwendig erachtet wird auch, dass der Bergwachtler, der vom Boden aus den Kollegen oben abbremsen soll, selbst noch einmal hintersichert wird, etwa an einem Baum, einem Felsen oder einem Fahrzeug. An Stellen, wo keine solche Hintersicherung möglich ist, werden vorerst keine Übungen abgehalten.