Ostbayern
Sturmtief Eberhard: Polizei meldet rund 400 Einsätze
11. März 2019, 7:47 Uhr aktualisiert am 10. März 2019, 18:55 Uhr
Heftige Stürme sorgten für zahlreiche Einsätze der Polizei in Niederbayern und der Oberpfalz. Bäume landeten auf Straßen und Stromleitungen. Auf den Wind folgt nun Schnee (Mehr zur Wettervorhersage lesen Sie hier)
In Niederbayern zählte die Polizei 197 Einsätze. Zunächst wütete der Sturm in den Landkreisen Kelheim und Landshut. Später zog er weiter zu den Landkreisen Straubing-Bogen, Deggendorf und Passau. Oft rückte die Feuerwehr aus, weil Bäume und schwere Äste auf die Straßen gestürzt sind.
Ein Auszug aus dem Einsatzgeschehen in Niederbayern:
- Als ein Feuerwehrmann mit seinem Auto zu einem Einsatz fahren wollte, stieß er auf einer Straße in der Nähe von Untergriesbach gegen einen umgestürzten Baum. Er verletzte sich leicht und musste sich im Krankenhaus behandeln lassen. Die Polizei meldete weitere elf Unfälle, die sich wegen umgekippter Bäumen ereigneten. Damit nicht noch mehr Unfälle passierten, sperrte die Feuerwehr einige Gemeinde-, Kreis- und Staatsstraßen. In der Nacht hob sie die Sperren wieder auf.
- Bei Straubing verletzte sich ein weiterer Feuerwehrmann beim Anheben einer Plane auf einem Feld neben der B8. Er kam leicht verletzt in ein Krankenhaus.
- Ein Zug der Deutschen Bahn mit circa 40 Fahrgästen musste am Bahnhof in Neufahrn in Niederbayern stehen bleiben. Ein Weitertransport durch Busse war nicht möglich.
- Auch auf dem Gleis der "Waldbahn" bei Viechtach ging nichts mehr, weil ein umgekippter Baum die Spur blockierte.
- In Straubing löste sich das Blechdach eines Wohn- und Geschäftsgebäudes. Die Feuerwehr sicherte das Dach, damit sich keine Einzelteile mehr lösen konnten.
- In einzelnen Ortsteilen kam es zu Stromausfällen, nachdem Bäume auf Stromleitungen fielen und diese zum Teil abrissen. Energieversorgungsunternehmen schickten Mitarbeiter los, die die Stromversorgung wieder herstellten.
- Immer wieder kam es zu Fehlalarmen, weil der Sturm die Alarmanlagen in Firmengebäuden auslöste.
- Der Sturm riss nicht nur Bäume um, sondern auch Bauzäune und Baustellenabsicherungen. Vereinzelt fielen auch Ampeln aus.
- Eine Stürmische Nacht für den Landkreis Regen vermelden die dortigen Einsatzkräfte.
In der Oberpfalz ereigneten sich bis Sonntag um Mitternacht 204 Einsätze. Auch hier rückte die Feuerwehr meist aus, weil Bäume umstürzten, Dachziegel herabfielen, Baustellenzäune und Verkehrsschilder umkippten.
Ein Auszug aus dem Einsatzgeschehen in der Oberpfalz:
- Auf der A93 zwischen den Anschlussstellen Weiden und Frauenricht fiel ein Baum auf die Fahrbahn. Ein Autofahrer konnte nicht mehr bremsen und fuhr frontal gegen den quer über der Fahrbahn liegenden Baum. Der Fahrer blieb unverletzt. Zwischen 19 und 24 Uhr ereigneten sich weitere neun Unfälle wegen umgestürzter Bäume. Unter anderem wurden drei umgekippte Bäume auf der A93 zwischen den Anschlussstellen Windischeschenbach und Falkenberg Autofahrern zum Verhängnis. Für die Aufräumarbeiten mussten die Einsatzkräfte die A93 bis 22.30 Uhr in Richtung Norden und bis 24 Uhr in Richtung Süden komplett gesperrt werden.
- Die Einsatzkräfte mussten auch auch zur A3 ausrücken, weil der Sturm zwischen Regensburg und Rosenhof zahlreiche Verkehrsabsperrschilder und Baken umgeworfen hat.
- In Regensburg riss der Sturm in der Prinz-Rupprecht-Straße ein Dachlukenfenster aus der Verankerung und schleuderte es auf die Straße, in der Brückstraße wehte der Sturm mehrere Dachziegel auf die Fahrbahn. Einen großeren Schaden richtete der Sturm in der Benzstraße an und beschädigte fünf Autos.
- Im Landkreis Neustadt an der Waldnaab meldete die Polizei lang andauernde Stromausfälle. Bäume waren auf Stromleitungen gefallen.
- Den Landkreis Cham erwischte Eberhard ebenfalls. Genaueres erfahren Sie unter Eberhard fegt durchs Land und Zug kracht gegen Baum
Länderbahn stellt Betrieb ein
Die Länderbahn musste den Betrieb der Oberpfalz- und Waldbahn einstellen. Zahlreiche umgestürzte Bäume waren der Grund. Betroffen von der Einstellung waren auch weitere Lokalbahnen. Ab Montagmorgen normalisierte sich die Lage wieder weitgehend.
Neue Woche bringt Schnee
In der neuen Woche lässt der Wind etwas nach, dafür fallen die Temperaturen und es ist zum Montag mit Glätte und Neuschnee zu rechnen. Im Norden Bayerns sinkt die Schneefallgrenze auf 600 Meter, im Süden kann es bis in Lagen auf 800 Metern Schnee geben.
Im Lauf des Tages sollen selbst in niederen Lagen bis zu drei Zentimeter Schnee fallen, im südlichen Alpenvorland ist mehr als die doppelte Menge möglich. Im Allgäuer Hochgebirge rechnen die Wetterexperten mit bis 20 Zentimeter Neuschnee sowie mit Verwehungen.