Fliegerbombe in Landshut entschärft
Sprengmeister: "Das war eine schwere Geburt"
30. November 2017, 7:19 Uhr aktualisiert am 30. November 2017, 7:19 Uhr
Am Mittwochnachmittag ist in Landshut eine Fliegerbombe gefunden worden. Bereits tags darauf wurde der Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft.
Die Bombe wurde am Mittwoch nahe der Kreuzung Rupprechtstraße/Luitpoldstraße gefunden. Am heutigen Donnerstag wurde gegen 8 Uhr damit begonnen, eine Sperrzone rund um den Fundort zu errichten. Danach konnte mit der Evakuierung begonnen werden. Insgesamt waren 462 Personen davon betroffen. Den Personen, die nicht durch Arbeit oder Schule ohnehin außer Haus waren, wurde angeboten, für die Dauer der Entschärfung mit Bussen in das Hans-Leinberger-Gymnasium transportiert zu werden. Dieses Angebot wurde jedoch lediglich von 28 Anwohnern genutzt. Bei kranken und gehbehinderten Personen übernahm der Rettungsdienst den Transport. Rund 200 Kräfte von Polizei, Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten waren im Einsatz.
Gegen 9.30 Uhr war der komplette Bereich evakuiert, daraufhin konnte mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden. Dafür wurde ein Graben rund um die Bombe angelegt, damit der Sprengmeister den Zünder besser erreichen konnte. Außerdem wurde ein Zelt über der Bombe aufgestellt, um sie vor der Witterung zu schützen.
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Für die Dauer der Entschärfung der Fliegerbombe mussten auch einige Straßen gesperrt werden. So zum Beispiel die Luitpoldstraße zwischen dem Hauptbahnhof und dem Rennweg, ebenso die Rupprechtstraße samt Nebenstraßen (wie etwa dem Hofangerweg oder der Herzog-Wilhelm-Straße). Zunächst hatte es noch geheißen, auch der Hauptbahnhof sei im Zuge der Maßnahmen rund um die Bombenentschärfung nur eingeschränkt betretbar. Gegen 9.15 Uhr gab das Polizeipräsidium Niederbayern auf Twitter jedoch grünes Licht:
Altenheime, Kindertagesstätten und Schulen befanden sich nicht im Sperrkreis.
Die Entschärfung der Bombe hatte auch Auswirkungen auf den Busverkehr. Einige Buslinien mussten dementsprechend umgeleitet werden.
Gegen 10.30 Uhr war der Spuk allerdings bereits wieder vorbei. Sprengmeister Roger Flakowski gab Entwarnung: die Bombe war erfolgreich entschärft. Unmittelbar danach wurden sämtliche Straßensperren wieder aufgehoben. Flakowski gab gegenüber der Landshuter Zeitung jedoch auch unumwunden zu: "Das war eine schwere Geburt. Ich musste tief in die Trickkiste greifen." Laut Flakowski habe ihm der mechanische Heckzünder diverse Probleme bereitet. Auch für den Sprengmeister mit 17 Jahren Berufserfahrung also keine alltägliche Sache.