Nach großem Polizeieinsatz in Straubing
Spektakuläre Flucht: Wer war der Motorradfahrer?
23. Juli 2020, 14:14 Uhr aktualisiert am 23. Juli 2020, 14:14 Uhr
Ein Großeinsatz der Polizei in der Nacht vom 9. Juli sorgte in Straubing für Aufregung. Stundenlang kreisten dabei ein Polizeihubschrauber und eine Drohne über der Stadt. Gesucht wurde dabei nach einem Mann, der sich kurz zuvor bei einem Motorradunfall verletzt hatte. Sein Motorrad hatte er an der Unfallstelle liegen gelassen, er ergriff zu Fuß die Flucht.
Bereits während des laufenden Einsatzes schossen in den sozialen Netzwerken etliche Gerüchte ins Kraut. Dabei war unter anderem auch von einem aus der JVA Straubing entflohenen Häftling die Rede. Doch all dies gehörte freilich nur ins Reich der Fabeln. Stattdessen suchten die Einsatzkräfte nach einem Mann, der von einer Unfallstelle geflohen war. Die Suche wurde vorrangig zu seinem eigenen Schutz durchgeführt, da der Mann Augenzeugenberichten zufolge schwer verletzt war. Doch gefunden werden konnte er nicht.
Das warf allerdings weitere Fragen auf. Wieso konnte man den Fahrer nicht anhand des Kennzeichens am Motorrad ermitteln? Immerhin lag das Bike ja noch an der Unfallstelle. "Dazu können wir aus ermittlungstaktischen Gründen noch keine Angaben machen", antwortete eine Polizeisprecherin damals auf idowa-Nachfrage. Jetzt scheint dafür auch der Grund klar zu sein. Denn offenbar handelte es sich in diesem Fall um eine Urkundenfälschung.
"Wir wissen mittlerweile, dass das Kennzeichen manipuliert wurde", bestätigt die Polizeisprecherin am heutigen Donnerstag, zwei Wochen nach dem Vorfall. Die Überprüfung des Kennzeichens führte daher also ins Leere. Auch mit dem Motorrad selbst scheint etwas im Argen zu sein. Die Straubinger Polizei konnte es deshalb bis zum heutigen Tage niemandem eindeutig zuordnen. Die Ermittlungen dauern an.