Fünf verletzte Polizisten in Stephansposching
Randale in Asylunterkunft: Drei Tatverdächtige in Haft
1. Juni 2019, 14:19 Uhr aktualisiert am 31. Mai 2019, 21:24 Uhr
In der Asylbewerberkunterkunft in Stephansposching bei Plattling ist es am Freitagabend zu einem großen Polizeieinsatz gekommen, wie das Polizeipräsidium Niederbayern auf idowa-Nachfrage mitteilte. Es wurden fünf Polizisten verletzt. Drei Tatverdächtige kommen in Haft.
Bei der Polizei ging um kurz vor 17 Uhr die Meldung ein, dass es in der Asylbewerberunterkunft in Stephansposching bei Plattling zu Randalen wegen Ruhestörung und Demolierung der Einrichtung gekommen ist. Daraufhin rückten vier Polizeistreifen an. Laut eines Sprechers des Polizeipräsidiums Niederbayern bedrängten rund 30 Asylbewerber die Polizei massiv, beleidigten sie übel und bespuckten sie. Als es den Polizisten gelang, den Rädelsführer festzunehmen, eskalierte die Lage. Mehrere Asylbewerber schlugen auf die Polizisten ein und warfen Fahrräder nach ihnen. Die Polizisten konnten sich letztendlich nur mit Pfefferspray schützen.
Polizei bei Abfahrt weiter attackiert
Als die Polizei mit dem Rädelsführer zur Dienststelle fahren wollte, sprang ein Asylbewerber mit beiden Füßen in die Seitenscheibe des Polizeiautos. Weitere Bewohner verbarrikadierten die Ausfahrt aus dem Ankerzentrum mit Steinen, Kabeltrommeln und versperrten das Tor mit Fahrradschlössern. Die Polizei konnte das Gelände nur über einen Bauzaun verlassen.
Daraufhin rückten weitere Polizisten an, um die Lage zu beruhigen und weitere Tatverdächtige festzunehmen. Da eine Person flüchtete, kam ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Gegen 21 Uhr stellte sich der Flüchtige. Von den 15 Festgenommenen blieben nach Befragungen sechs Personen aus Nigeria zwischen 23 und 38 Jahren in Gewahrsam. Die Kripo entschied am Samstag gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft, ob sie in Haft kommen oder nicht.
Drei Asylbewerber müssen in Haft
Am Samstagnachmittag beantrage die Staatsanwaltschaft gegen drei Tatverdächtige Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Gefangenenbefreiung. Die drei Nigerianer wurden nach Vorführung beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Die Ermittlungen dauern an.
Ärzte müssen Polizisten behandeln
Bei dem Einsatz wurden fünf Polizisten leicht verletzt. Sie erlitten Schnitt- und Rippen- und Augenverletzungen und mussten sich von einem Arzt behandeln lassen. Vier Polizisten kamen in ein Krankenhaus.