Mordfall Frischholz
Nach 42 Jahren: Kripo räumt mit diesem Gerücht auf
22. Februar 2019, 9:38 Uhr aktualisiert am 22. Februar 2019, 9:38 Uhr
Im Dezember 2018 rollte die Kripo Weiden durch die "Ermittlungsgruppe Froschau" den bis heute ungelösten Fall der Monika Frischholz auf. Die damals Zwölfjährige verschwand am 25. Mai 1976. 42 Jahre später gibt es tatsächlich neue Hinweise.
"Die Ermittler der Kripo Weiden gehen immer noch davon aus, dass das Mädchen ermordet worden ist", berichtet Polizeisprecher Albert Brück. Kaum zu glauben, aber 42 Jahre nach dem spurlosen Verschwinden von Monika Frischholz haben sich für die Polizei neue Hinweise ergeben, denen man nun nachgeht. 35 neue Hinweise an der Zahl.
Die damals zwölfjährige Monika Frischholz war am 25. Mai 1976 in ihrem Heimatort Flossenbürg zum letzten Mal lebend gesehen worden. Danach verliert sich ihre Spur.
Die weiteren Hintergründe zum Fall lesen Sie hier: Mord? Kripo rollt diesen 42 Jahre alten Fall neu auf
Ein neuer Zeugenhinweis zeichnete den Weg der Monika Frischholz am Tag ihres Verschwindens nun ein Stück weiter, bis zur Abzweigung nach Waldkirch. Brück: "Dort knüpft die Suche der EG Froschau nach Monika Frischholz jetzt an."
Die Ermittlungsgruppe nahm zwischenzeitlich 35 Hinweise entgegen und hat bereits einen Großteil davon abgearbeitet. Kleine, aber auch wertvolle Mitteilungen bilden neue Puzzlestücke bei der Aufklärung des Verschwindens der damals Zwölfjährigen.
Mit 50 Personen traten die Mitarbeiter der Ermittlungsgruppe bereits in Kontakt. Manche hatten früher schon ausgesagt, andere wurden erstmalig von der Polizei befragt. Die ermittlungsführenden Kriminalbeamten sind immer noch erstaunt über die Tatsache, wie viel Wissen zu dem Fall noch in der Bevölkerung schlummert. "Die bislang neu gewonnenen Erkenntnisse und Ermittlungsansätze motivieren uns, intensiv an dem Fall weiter zu arbeiten", erklärt der Leiter der Ermittlungsgruppe, Kriminalhauptkommissar Armin Bock dazu.
Oberstaatsanwalt Bernhard Voit von der ermittlungsführenden Staatsanwaltschaft Weiden i.d.OPf. ergänzt: "Wir sind aufgrund unserer Ermittlungsarbeit und der heute gegebenen Techniken und Methoden zuversichtlich, auch nach der langen Zeit den Ablageort von Monika Frischholz zu finden."
Leiche in Steinbruch vergraben? "Haltloses Gerücht!"
Die Beamten der Kripo möchten mit einem Gerücht, das sich seit vielen Jahren hartnäckig in Flossenbürg und Umgebung hält, aufräumen. Bis heute gibt es dort Spekulationen, dass die Leiche von Monika Frischholz in einem Steinbruch bei Flossenbürg versteckt worden wäre. Die neuen Vernehmungen belegen, dass die damals aufgestellte Behauptung offensichtlich falsch ist. Belege für die ursprüngliche Vermutung gibt es tatsächlich nicht. "Anfang Februar 2019 ist der letzte lebende Angehörige von Monika Frischholz, ihr Bruder, gestorben. Die Ermittlungen waren für ihn und die Familie stets belastend, dennoch war der Wunsch nach Aufklärung, bis zuletzt ungebrochen gegeben", berichtet Albert Brück.
Die vom Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) ausgesetzte Belohnung für Mitteilungen, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, in Höhe von 10.000 Euro (in Worten: zehntausend Euro) soll nach wie vor motivieren, Informationen an die Polizei weiterzugeben. Die Belohnung wird nur unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und verteilt. Sie ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört, bestimmt.
Zeugen, die sich bis jetzt noch nicht gemeldet haben, werden um sachdienliche Hinweise zur Aufklärung des Mordes unter der Rufnummer 0961/401-291 gebeten. Jeglicher noch so kleine Hinweis kann für die Ermittler von großer Bedeutung sein.