Polizei klärt auf
Falscher Facebookpost: Bub aus Deggendorf doch nicht vermisst
24. Juli 2024, 12:29 Uhr
Auf Facebook hat die Vermisstenmeldung eines kleinen Buben aus Deggendorf bis Mittwochmorgen für Aufsehen gesorgt. Die Meldung stellte sich allerdings bald als Fälschung heraus. Wir haben bei der Polizei nachgehakt.
Die Polizei bestätigte auf Anfrage, dass es in Deggendorf aktuell keine Fahndung nach diesem Kind gibt. Somit zeigt sich, dass bei Meldungen auf Facebook zunächst immer Vorsicht geboten ist. Dies betont auch Kathrin Hiller, die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern. Derartige Suchen würden nämlich nicht primär auf Facebook, sondern auf seriöseren Wegen, wie zum Beispiel über die Polizei selbst, nach außen kommuniziert. Bei der Identifizierung solcher Falschmeldungen solle man vor allem darauf achten, ob sich die Meldung schlüssig liest, sagt Hiller. Ob es sich bei einer Vermisstenmeldung auf Facebook um einen echten Suchaufruf handelt, könne man zudem auch immer bei der Polizei erfragen.
Der Post wurde mittlerweile offline genommen. Dennoch wurde der Post bis zu seiner Löschung über 1.700-mal geteilt.
Was steckt hinter einem solchen Post? Muss der Ersteller nun mit rechtlichen Konsequenzen rechnen? Hiller erklärt, dass zwar der Ersteller des Posts dafür nicht strafrechtlich belangbar ist, aber dass eine derartige Meldung das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung durchaus einschränkt. Was konkret hinter dem Post steckt, kann auch die Polizei nicht beantworten. Hiller führt weiter aus: möglicherweise handle es sich hierbei um einen Hacker, der einfach nur testen wollte, wie lange es dauert, bis die Meldung wieder gelöscht wird. Vielleicht wollte man auch herausfinden, wie viele Menschen diesen Post teilen würden und für zukünftige Meldungen anfälliger sein könnten. Laut Hiller könnte es auch sein, dass der Link, der dem Post hinterlegt ist und zunächst zu einer sinnlosen Textnachricht führt, geändert wird und schließlich zu einer anderen Adresse führt.