Die Liste der Delikte, die den zunächst nur drei Tatverdächtigen zugeschrieben wurde, ist lang: ein Raubüberfall auf ein Ehepaar und eine wochenlange Einbruchserie in Schwarzach (Lkr. Straubing-Bogen), außerdem Einbrüche in Juweliergeschäfte in Straubing, Osterhofen und Deggendorf. Diese drei Männer sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Zu ihrer Festnahme waren internationale Ermittlungen nötig, die bis nach Kroatien führten.

Zwei Männer nun verurteilt

Zwei der Tatverdächtigen, 32 und 35 Jahre alt, mussten sich nun vor dem Landgericht Regensburg verantworten, unter anderem wegen mehrerer Einbrüche in Privathäuser im Landkreis Straubing-Bogen, die zwei Einbrüche in Juweliergeschäfte Anfang 2023 in Straubing und Osterhofen und den Raubüberfall auf ein Ehepaar am Park in Schwarzach.

Das Gericht verurteilte die beiden letztlich zu mehrjährigen Haftstrafen. Der 32-Jährige wurde für die Beteiligung an insgesamt fünf Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und acht Monaten verurteilt. Der 35-Jährige wurde für die Beteiligung an 15 Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von acht Jahren und elf Monaten verurteilt. Das Urteil gegen den 32-Jährigen ist bereits rechtskräftig.

Ermittlungsgruppe findet weitere Mitglieder

Die dafür eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe "Park" hat laut einer Pressemitteilung der niederbayerischen Polizei seitdem aber weiter erfolgreich ermittelt. Demnach konnten inzwischen zwei weitere Mitglieder der fünfköpfigen Bande identifiziert werden, die offenbar in wechselnder Besetzung agiert. Dabei handelt es sich um einen 23 Jahre alten Kroaten mit Wohnsitz in Österreich und einen 54 Jahre alten Bosnier.

Der 54-Jährige wird verdächtigt, am 13. März 2020 unter anderem an einem Einbruch in ein Einfamilienhaus in der Deggendorfer Straße in Schwarzach beteiligt gewesen zu sein, bei dem überwiegend Schmuck gestohlen wurde. Der Mann ist noch auf freiem Fuß, gegen ihn besteht ein europäischer Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Regensburg.

Der 23-Jährige steht im Verdacht, neben der Beteiligung an mehreren Einbrüchen in Wohnhäuser im Landkreis-Straubing-Bogen auch Mittäter beim Einbruch in ein Straubinger Juweliergeschäft in der Fraunhoferstraße vom 2. Januar 2023 gewesen zu sein. Der Mann wurde ebenfalls mit europäischem Haftbefehl gesucht und am 17. Juli 2024 in Österreich festgenommen. Am 20. August wurde er nach Deutschland überführt und sitzt seither in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt.

Die EG „Park“ setzt eigenen Angaben zufolge trotz der jüngsten Verurteilungen ihre intensiven Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg – Zweigstelle Straubing fort, um durch ihre Arbeit hoffentlich zu weiteren Verurteilungen beitragen zu können.

Festnahmen wirkten sich auf die Statistik aus

Den Angaben der Polizei zufolge haben sich die Festnahmen der mutmaßlichen Einbrecher sogar statistisch ausgewirkt: Mit Blick auf die Fallzahlen der letzten Jahre könne für die Zuständigkeitsbereiche der Polizeiinspektionen und Straubing festgestellt werden, dass es deutlich weniger Wohnungseinbrüche gegeben habe. Im Jahr 2022 als die Bande hauptsächlich aktiv war, zählte die PI Straubing 22 Fälle, im Jahr 2023 waren es 19. Im Bereich der PI Bogen wurden 2022 und 2023 insgesamt 12 Fälle registriert. Bis August 2024 hingegen gab es im Bereich Straubing laut Polizei lediglich zwei Einbrüche sowie fünf Einbruchsversuche und im Bereich Bogen lediglich einen versuchten Einbruch.