Kaum ein Tag vergeht derzeit in Niederbayern ohne einen neuen Großeinsatz für die Feuerwehren. Auch am Sonntag war es wieder so weit. Diesmal in der Alten Ziegelei in Kumhausen (Kreis Landshut).

Gegen 7.45 Uhr heulten die Sirenen. Zu diesem Zeitpunkt schossen aus den Fenstern im ersten Stock des betroffenen Gebäudes bereits die Flammen. Durch die starke Hitzeentwicklung wurden die Fenster von innen nach außen gedrückt. "Für uns ein Indiz, dass als Brandursache höchstwahrscheinlich ein technischer Defekt in Frage kommt", berichtet Polizeisprecher Rolf Strauß von der PI Landshut. Ein etwaiger Brandsatz sei durch keines der Fenster geworfen worden. Viel mehr sei der Brand im Gebäudeinneren ausgebrochen.

Seit etlichen Jahren wird die Alte Ziegelei in Kumhausen von Bands aus dem ganzen Landkreis Landshut genutzt - in dem Gebäude befinden sich zahlreiche Proberäume. So auch in dem von dem Brand betroffenen Teil. Dort befand sich über dem Büro auch noch ein Lagerraum, in dem der Besitzer wertvolle Militär-Antiquitäten aufbewahrte. Entsprechend hoch schätzt die Polizei den Schaden ein: alleine 150.000 Euro Schaden durch die bei dem Brand vernichteten Raritäten. Der reine Gebäudeschaden fällt dabei vergleichsweise kaum ins Gewicht und wird auf rund 30.000 Euro beziffert.

Die Freiwilligen Feuerwehren Niederkam, Mittergolding, Tiefenbach und der Stadt Landshut unter der Leitung von Kreisbrandinspektor Karl Hahn leisteten ganze Arbeit. Binnen einer Stunde war das Feuer gelöscht. "Der Gebäudekomplex ist nicht so stark beschädigt, dass die Bandräume künftig nicht mehr genutzt werden könnten", beruhigt Rolf Strauß die betroffenen Musiker auf idowa-Nachfrage.

Immerhin war der Brand in der Alten Ziegelei bereits der fünfte Großbrand innerhalb von nur sieben Tagen im Raum Niederbayern. Im Internet kursieren die wildesten Gerüchte über einen etwaigen Feuerteufel, der in diesen Tagen im Raum Niederbayern sein Unwesen treibt. Zumindest im Fall der Alten Ziegelei verweist Rolf Strauß derlei Spekulationen sofort ins Reich der Fabeln: "Mit einem Feuerteufel haben wir es hier mit Sicherheit nicht zu tun. Die aktuelle Spurenlage deutet ganz klar auf einen technischen Defekt hin."