Briefe und Pakete
Warnstreiks bei Post und DHL auch in Ostbayern
28. Januar 2025, 14:38 Uhr aktualisiert am 29. Januar 2025, 03:00 Uhr
Der Warnstreik bei Post und DHL trifft in Bayern 33 Städte. Im Prinzip gehe es um jede für bayerische Verhältnisse größere Stadt, hieß es von der Gewerkschaft Verdi, die zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen hatte. Zu den betroffenen Städten im Freistaat gehören neben München unter anderem Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Bayreuth und Kulmbach.
Insgesamt sind dort mehr als 2000 Mitarbeiter in der Zustellung zum Warnstreik aufgerufen. Das seien alle Mitarbeiter in allen Schichten des Dienstags, sagte der Landesarbeitskampfleiter Robin Faber. Er zeigte sich mit der Streikbeteiligung am Morgen sehr zufrieden. Stationäre Einrichtungen der Post sind dagegen nicht betroffen.
Wegen des Warnstreiks ist am Dienstag ein Teil der Briefe und Pakete liegengeblieben. Sie könnten teils nur verzögert abgeholt und ausgeliefert werden, berichtete ein Post-Sprecher. "Wir gehen aber davon aus, dass diese Rückstände in den nächsten Tagen, je nach Ende der Streikaktivität vor Ort, zügig bearbeitet und Sendungen im Laufe dieser Woche ausgeliefert werden können."
Von den Warnstreiks seien bundesweit rund fünf Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Paket- und Briefsendungen betroffen, sagte der Sprecher weiter. Dem Streikaufruf seien bis zum Dienstagmittag rund 5.000 Beschäftigte gefolgt. Laut Gewerkschaft Verdi beteiligten sich 8.000 Beschäftigte in allen Bundesländern an dem eintägigen Warnstreik. "Die Stimmung unter den Streikenden ist gut und sie treten mit Entschlossenheit für ihre Forderungen ein", sagte ein Verdi-Sprecher.
Verdi hatte bereits am Montag einen Warnstreiktag in Großstädten und größeren Städten in allen Bundesländern angekündigt und dies damit begründet, dass die zweite Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche keine greifbaren Ergebnisse gebracht habe. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt.
Verdi pocht auf ein Entgeltplus von sieben Prozent und zusätzliche Urlaubstage. "Die Arbeitgeber bezeichnen unsere Forderungen als nicht finanzierbar – eine für uns inakzeptable Haltung", sagte David Merck von Verdi. "Mit den Warnstreiks senden unsere Mitglieder die klare Botschaft: "Wir sind bereit und meinen es ernst, für unsere Forderungen zu kämpfen." In den Tarifverhandlungen stellt die Post den Spielraum für Lohnerhöhungen jedoch als "sehr gering" dar, weil die Briefmengen im Digitalzeitalter schrumpften und der Investitionsbedarf groß sei. In der dritten Runde will die Post aber ein Angebot vorlegen. Das Unternehmen halte die Warnstreiks daher für "unnötig, da sie letztlich zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen", sagte der Post-Sprecher. Die Deutsche Post hat in ihrem Brief- und Paketgeschäft rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland. Sie gehört zum Logistikkonzern DHL.