Wintereinbruch in Ostbayern
Viele Unfälle und Verletzte auf schneeglatten Straßen
30. Januar 2020, 11:18 Uhr aktualisiert am 29. Januar 2020, 7:04 Uhr
Der Wintereinbruch hat in der Nacht zum Mittwoch eine weiße Überraschung auf die Straßen in Ostbayern gezaubert, die am Morgen viele Verkehrsteilnehmer unterschätzt haben. Bislang haben sich über 100 Unfälle ereignet.
Das Polizeipräsidium Niederbayern warnte am Mittwochmorgen schon sehr früh auf seinem Twitter-Kanal vor schneeglatten Straßen: "Fahrt bitte langsam und vorausschauend." Nicht allen Autofahrern gelang das. Allein zwischen Dienstagabend und Mittwochmittag zählten die Beamten etwa 140 Unfälle. Dabei wurden insgesamt elf Personen verletzt, glücklicherweise alle nur leicht. In den meisten Fällen blieb es bei Sachschäden. Insbesondere an den Steigungen im Bayerischen Wald kam es immer wieder zu Behinderungen durch liegengebliebene Lastwagen. Ein Schwertransport musste bereits am späten Dienstagabend seine Fahrt von Viechtach zur A3 unterbrechen. In Straubing staute es sich am Morgen auf der Chamer Straße wegen eines Auffahrunfalls. Von einem Schneechaos spricht die Polizei dennoch nicht: "Natürlich haben wir heute mehr zu tun. Aber es gab schon viel schlimmere Wintereinbrüche."
Schwerer Unfall auf der B8
In der Oberpfalz ist die Verkehrslage ähnlich. Auch dort haben sich zwischen 5 und 8 Uhr 35 witterungsbedingte Unfälle mit fünf Leichtverletzten ereignet, wie ein Sprecher des Polizeipräsidium Oberpfalz auf idowa-Nachfrage mitteilte. Die meisten Unfälle passierten in und um Regensburg und in Weiden. In Cham verzeichnet die Polizei sechs Unfälle. Ein größerer Unfall ereignete sich um kurz nach 5 Uhr auf der B8 bei Pfatter im Landkreis Regensburg. Dort rutschte eine 60-jährige Autofahrerin in Richtung Regensburg wegen nicht angepasster Geschwindigkeit auf die Gegenfahrbahn und krachte mit einem 40 Tonnen schweren Lastwagen zusammen. Die Frau wurde leicht verletzt. Der Schaden ist rund 14.000 Euro hoch. Die Bundesstraße war bis kurz nach 9 Uhr gesperrt. Es war ein Kran nötig, um den Lastwagen, beladen mit Trockenfutter, abtransportieren zu können.
Zudem blockierten fünf liegengebliebene Fahrzeuge mehrere Straßen, unter anderem das Autobahnkreuz Regensburg A93 bei Pentling.
Die Wetter- und Verkehrslage hat sich in Ostbayern am Vormittag entspannt.
So wird das Wetter in den kommenden Tagen
Bei kräftigen Schneeschauern gebe es am Mittwoch im Flachland auch tagsüber vorübergehend Glätte durch Schneematsch. In Teilen der Oberpfalz und Niederbayerns erwarteten die Meteorologen vormittags fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee in kurzer Zeit. Oberhalb von 800 Metern und an den Alpen gebe es Schneeverwehungen. Ab dem Nachmittag wird es im Freistaat dem Deutschen Wetterdienst zufolge regnerisch, örtlich gibt es Gewitter. Verbreitet seien dabei Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern pro Stunde zu erwarten, in Teilen Schwabens und Oberbayerns auch stürmische Böen mit rund 70 Kilometern pro Stunde. Im Bergland erwarteten die Meteorologen Sturm und Sturmböen. Überwiegend trocken wird es dem Deutschen Wetterdienst zufolge am Donnerstag, zeitweise zeigt sich im Süden Bayerns sogar die Sonne. Erst gegen Abend erwarteten die Meteorologen im westlichen Franken und in Schwaben wieder Regen. Die Temperaturen steigen auf vier bis zwölf Grad.