Kultur

Verband sieht hoffnungsvollen Neuanfang an Bayerns Theatern

Menschen sitzen dicht an dicht, Maske trägt kaum mehr einer - in den Theatersälen erinnert kaum mehr etwas an die Corona-Pandemie. Doch viele Häuser spüren noch die Nachwirkungen. Und auch aktuelle Entwicklungen machen vielen Theatern zu schaffen.


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Das Opernhaus im Staatstheater Nürnberg.

Der Bühnenverein in Bayern sieht die Theater im Freistaat nach den Einbußen durch die Corona-Pandemie wieder auf einem guten Weg. "Auch wenn noch nicht überall die Werte aus der Zeit vor Corona erreicht werden, so geht der Trend doch konsequent nach oben", sagte ein Sprecher des Verbandes der Deutschen Presse-Agentur in München. Starken Zuspruch gebe es vor allem für Unterhaltung und bekannte Stücke. Anspruchsvolles oder Unbekanntes werde dagegen eher unterdurchschnittlich angenommen.

Beim Verband ist man froh, dass der Besuch von Veranstaltungen mit vielen Menschen auf engem Raum wieder normal ist. "Im Publikum sind derzeit, auch bei voll besetzten Häusern, kaum mehr Besucher auszumachen, die eine Maske tragen", beobachtete man beim Verband. Allerdings seien gerade ältere Theaterbesucher teilweise noch verunsichert, zudem habe von den über 70-Jährigen fast jeder irgendeine Vorerkrankung.

Finanzielle Rücklagen der meisten Häuser sind nach Darstellung des Verbandes inzwischen aufgebraucht. Für angedachte Projekte und die Entwicklung der Theater stünden sie nicht mehr zur Verfügung. Auch die hohen Preise für Energie machen sich bemerkbar: "Einige Häuser berichten bereits vom Anstieg ihrer Energiekosten auf das Fünffacher", berichtete der Verband. Hier müssten die Träger und die Politik den Kulturunternehmen verlässlich zur Seite stehen.

Große Häuser wie das Staatstheater Nürnberg bestätigen den Trend. "Die Menschen kommen wieder gerne und zahlreich zu uns", sagte Staatsintendant Jens-Daniel Herzog. Rund 600 Abonnements seien zu Beginn der Spielzeit neu abgeschlossen worden. Das Dreisparten-Haus mit Oper, Ballett und Schauspiel verweist aber auch auf explodierende Energiekosten, Corona-Nachwirkungen, Tarifsteigerungen und den Fachkräftemangel. "Das sind externe Faktoren, die in ihrer Dimension nur mit Unterstützung der Träger zu bewältigen sind", sagt Herzog.

Die Bayerische Staatsoper liegt derzeit sogar bei einer Auslastung von durchschnittlich 93 Prozent und damit fast auf dem Niveau vor Corona. Seit September sei die Zahl der Besucher stetig angestiegen. "Das sind sehr gute Vorzeichen", sagte Opernsprecher Michael Wuerges.