Kabarett-Legende

Unter Linde 112 in Eggenfelden findet Fredl Fesl seine letzte Ruhe


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Ein kleines Schild erinnert an den großen Künstler Fredl Fesl.

Am 25. Juni starb die Kabarett-Legende Fredl Fesl. Zahlreiche Fans, Bekannte, Wegbegleiter trauerten um den begnadeten Jodler und Gitarristen. Nun fand Fesl seine letzte Ruhe. Bei den Schwammerln in einem Wald. Zurück in seiner niederbayerischen Heimat Niederbayern. Die Beisetzung fand Anfang August in seinem engsten Kreis statt.

Auf dem Naturfriedhof "Lichtwald" in Eggenfelden liegt Fesls Urne. Unter der Linde 112. Schlicht, bescheiden für einen Mann seines Bekanntheitsgrades, erinnert nur ein kleines schwarzes Schild an den Königsjodler-Interpreten. An die Linde geschraubt steht darauf in weißer Schrift: Alfred Raimund "Fredl" Fesl.

Fans können Fesl Respekt zollen, das Grab soll aber keine "Pilgerstätte" sein

"Der Platz ist wunderschön", sagt Witwe Monika Fesl über die Ruhestätte ihres Mannes. Der Wald passt einfach zu Fesls Naturell, findet sie. Außerdem war Fesl gerne im Wald, ein eifriger Schwammerlsucher. Als sie das erste Mal an die Grabstätte kam und sich in den Wald setzte, sah sie die Sonne durch die hohen Baumkronen scheinen, hörte den Bach rauschen, die Vögel zwitschern und wusste: "Das ist ein guter Ort für Fredl."

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Anfang August wurde Fredl Fesl im Kreise seiner Vertrauten beigesetzt.

Auf dem Grab dürfen nur Naturmaterialien platziert werden. Tannenzapfen, verwehtes Laub, Blütenblätter. Nichts Beständiges. Das musste auch Monika Fesl schmerzlich erfahren, als sie für Fredl eine Rose platzieren wollte. "Als ich zwei Stunden später kam, war sie schon wieder weg. Da kommen mir fast die Tränen, wenn ich daran denke."

Trotzdem sieht sie das öffentliche Naturgrab als gute Hybridlösung an. "Die Fans von Fredl wollen ja auch irgendwo wissen, wo er liegt", sagt Fesl. Dadurch, dass man auf dem Grab aber nichts platzieren darf, verhindere man, dass es zu einer Art Pilgerstätte wird. So kann Fesl in Frieden ruhen und Fans von ihm Abschied nehmen. In einem Wald, zwischen Bachrauschen, Vögeln und Schwammerln – unter der Linde 112.