Corona und der Verkehr
Unfallzahlen sind rückläufig
12. November 2020, 11:24 Uhr aktualisiert am 2. April 2023, 11:04 Uhr
Im September ist es auf Bayerns Straßen coronabedingt zu weniger Unfällen gekommen als im Vorjahresmonat. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landesamts für Statistik (LfStat) hervor. Auffällig ist allerdings, dass die Zahl der Unfalltoten im Vergleich deutlich gestiegen ist.
Im September 2020 passierten nach den vorläufigen Meldungen der Polizei im Freistaat rund 31.500 Unfälle, fast zehn Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Polizei stufte 555 als "schwerwiegende Unfälle" ein - auch hier zeigt die Statistik einen deutlichen Rückgang von fast 15 Prozent im Vergleich zum September 2019. Die Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel gingen gar um mehr als 35 Prozent zurück. Knapp 6.000 Menschen verunglückten auf Bayerns Straßen, auch hier ein leichter Rückgang verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.
Die schlechte Nachricht aus der Statistik: Die Zahl der Unfalltoten stieg trotz insgesamt gesunkener Unfallzahlen um acht Prozent. Das LfStat konnte idowa gegenüber dafür noch keine Gründe angeben, weil die Daten noch nicht endgültig ausgewertet seien. "Hierzu können wir Stand jetz noch keine Aussage treffen", hieß es. Begrenzte Anstiege können allerdings immer wieder infolge von Sondereffekten auftreten. So war etwa im Landkreis Cham im Spätsommer ein Anstieg der Zahl der Unfälle mit Verletzten zu verzeichnen. Dort waren die Zahlen unter anderem auf ein erhöhtes Aufkommen an Motorradfahrer-Gruppen und E-Bike-Fahrern zurückzuführen. Mehr dazu lesen Sie hier: Darum krachte es im Landkreis Cham im August öfter als im Bayern-Schnitt.
Corona-Beschränkungen wirken sich auf Verkehr aus
Wie bereits im ersten Halbjahr 2020 dürfte der grundsätzliche Rückgang der Unfallzahlen im September auf das coronabedingt niedrige Verkehrsaufkommen zurückzuführen sein. Die Zahl der Unfälle von Januar bis Juni diesen Jahres war im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um rund 21 Prozent auf etwa 161.000 zurückgegangen. "Das liegt natürlich vor allem an den Beschränkungen rund um die Corona-Krise, wodurch deutlich weniger Verkehrsteilnehmer auf den Straßen unterwegs waren", erklärt Innenminister Joachim Herrmann. Er betont allerdings auch: "Jeder Unfall und jeder Getötete ist einer zu viel."