Söder will härter durchgreifen
So sieht der bayerische Asylplan aus
4. Juni 2018, 7:31 Uhr aktualisiert am 4. Juni 2018, 7:31 Uhr
Bayern will nach den Worten von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) künftig selbst Flugzeuge organisieren, um abgelehnte Asylbewerber abzuschieben. Das und mehr soll im bayerischen Asylplan stehen.
Bislang musste Bayern auf Flugzeuge warten, die der Bund organisierte. Stattdessen wolle der Freistaat nun selbst aktiv werden und auch kleinere Maschinen nutzen, sagte Söder dem "Münchner Merkur". "Damit kann man die Abschiebung deutlich effektiver und zielführender organisieren." In der Folge dürfte es weniger attraktiv sein, in Bayern Asyl zu beantragen, so Söder.
Für die Abschiebungen sollen bayerische Polizisten extra geschult werden. Die Regierung plant zudem, weitere Abschiebehaftplätze einzurichten, damit sich abgelehnte Bewerber nicht mehr so leicht entziehen können. Wer in Aufnahmeeinrichtungen Gewalt gegen Polizei oder Sicherheitskräfte anwende oder randaliere, habe sein Gastrecht verwirkt.
In bayerischen Ankerzentren will die Staatsregierung mit Druck und Anreizen das Prozedere beschleunigen. So soll es beispielsweise kein Taschengeld, sondern nur noch Sachmittel geben. "Wenn Menschen von Anfang an wissen, dass sie keine Aussicht auf Asyl haben, muss man ihnen auch keine Anreize in Form eines Asylgehalts zahlen", sagte Söder. "Umgekehrt wollen wir aber ein Programm anbieten, das den Menschen bei einer Rückkehr hilft."
Im Asylplan soll zudem stehen, dass Asylbewerber mit einer Chipkarte für Lebensmittel und Kleidung ausgestattet werden sollen und dass für Asylbewerber 5.000 gemeinnützige Arbeitsgelegenheiten geschaffen werden sollen. Das berichtet der Bayerische Rundfunk.
Der Asylplan soll nach Verabschiedung durch das Kabinett Anfang August in Kraft treten.