Verkehr

Selbstfahrendes Shuttle im Wiesn-Härtetest


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Der Innenraum des Shuttles zeigt die Technik.

Von dpa

Autonom Richtung Oktoberfest: Münchner Wissenschaftler haben ein selbstfahrendes Shuttle entwickelt. Das vollautonome Versuchsfahrzeug soll eine Rundstrecke zwischen Oktoberfest und Hauptbahnhof befahren. Das Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen (MCube) präsentierte das Fahrzeug am Mittwoch.

An zwei Tagen - Mittwoch und Donnerstag - können Wiesngäste das Shuttle testen, bei dem vorsichtshalber ein Sicherheitsfahrer eingreifen kann. Rund um das Wiesngelände wird die Fahrt zum Härtetest: Fahrräder, Rikschas - und Fußgänger, die teils unter erheblichem Alkoholeinfluss auf Schlingerkurs unterwegs sind. Das Versuchsfahrzeug namens "Edgar" steckt voller Technik: Kameras, Sensoren und KI sollen dafür sorgen, dass die Fahrt unfallfrei bleibt.

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Zu Sicherheit kann ein Mensch in das Steuer eingreifen.

"Wer es hier schafft rund um die Wiesn, der schafft es überall auf der Welt", sagte Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU). Es sei ein "besonders herausforderndes Reallabor", sagte der Minister weiter, der einmal mehr auf die Hightech Agenda Bayern verwies und die Leistung bayerischer Forscher lobte. Früher sei die Rede gewesen von "Laptop und Lederhose", nun gelte "Heimat und Hightech".

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nannte autonomes Fahre "extrem zukunftsträchtig". Die Automatisierung des Verkehrs sei die Zukunft, sagte Reiter mit Blick auf den Mangel an Busfahrerinnen und Fahrer. Die Stadt habe etwa Busse "aber niemanden, der sie fährt".

Den Entwicklern zollte der OB Respekt für die Auswahl der Strecke um die Wiesn und die von Baustellen geprägte Hauptbahnhofgegend. Allerdings, so der OB: "Es hätte große Vorteile, autonom von der Wiesn wegfahren zu können." Dann hatte der eine oder andere seinen Führerschein behalten können.

TUM-Präsident Thomas Hofmann sagte, die Technik sei noch nicht ganz bis zu Ende ausgereift. Aber: "Mobilität entsteht da, wo sie auf die Straße geht."

Autonomes Fahren in städtischen Umgebungen, insbesondere mit vielen Fußgängern, gilt als besonders schwierig. Anders als beispielsweise auf der Autobahn, wo der Verkehr in relativ geregelten Bahnen verläuft, muss die Steuerung des Fahrzeugs auf eine ungleich höhere Menge an unerwarteten Ereignissen reagieren.


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