Rotes Kreuz

Notversorgung mit Blutkonserven gerade noch gesichert


Blutkonserven werden gefiltert und aufbereitet.

Blutkonserven werden gefiltert und aufbereitet.

Von dpa

Bei Unfällen, Operationen oder chronischen Krankheiten: Blutkonserven retten Leben. Umso schlimmer, dass es derzeit kaum Reserven gibt. Doch warum ist die Lage gerade so dramatisch?

Die Zahl der Blutspenden liegt derzeit drastisch unter der erforderlichen Menge. "Die Notversorgung kann gerade noch aufrecht erhalten werden", sagte der Sprecher des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Patric Nohe in München. Mehr als 2000 Blutkonserven werden Nohe zufolge durchschnittlich pro Tag in Bayern benötigt, etwa für Operationen, bei Unfällen und vor allem für die Krebstherapie.

Was den Leuten abgezapft wird, wird gleich wieder verbraucht: "Die Reserven gehen gegen Null", berichtete Nohe. Bei manchen Terminen liege die Spendenmenge um 20 bis 30 Prozent unter dem, was eigentlich notwendig sei. "Wir blicken mit großer Sorge auf die kommenden Wochen und Monate", erklärte Bauer und verwies auf die nahen Sommerferien, in denen erfahrungsgemäß noch weniger Menschen erscheinen.

Die Bayerische Staatsregierung rief deshalb dringend zu Spenden auf. Blut sei nach wie vor nicht ersetzbar. "Ein Unfall, eine Operation oder eine Krankheit können oft nur mit Hilfe von Blutkonserven oder Blutprodukten überstanden werden", sagte der Patienten- und Pflegebeauftragte Peter Bauer. Dass jetzt so viele Konserven benötigt werden, erklärte er unter anderem mit vielen Operationen, die während der Corona-Pandemie abgesagt wurden und nun nachgeholt werden.

Zudem gibt es im ersten Sommer ohne Corona-Beschränkungen viel Freizeit-Konkurrenz. Das sei gut und verständlich, sagte Nohe. Trotzdem sei es wichtig, dass die Menschen solidarisch seien und bei ihren Planungen auch eine Blutspende berücksichtigten.

Vor allem mehr junge Leute will der Blutspendedienst erreichen, da die Gruppe der Menschen, die besonders häufig spendet, nach und nach die Altersgrenze von 65 Jahren erreicht. Während der Corona-Pandemie hätten viele Jüngere gespendet. "Jetzt müssen wir schauen, dass wir das regelmäßig hinbekommen."

Allerdings sind viele Termine schon ausgebucht. Aber: "Dann einfach den nächsten Termin nehmen, auch wenn der erst in vier oder sechs Wochen ist", bat Nohe. Man benötige Kontinuität, da Blutkonserven nur 42 Tage haltbar seien. "Es würde schon reichen, wenn die Leute zwei mal im Jahr spenden würden."

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.