Landessynode
Kirche setzt auf Spiritualität in unsicheren Zeiten
25. November 2024, 15:22 Uhr
Die Landessynode der Evangelischen Kirche in Bayern (ELKB) rückt bei ihrer Herbsttagung in Amberg die Haushaltsberatungen für das Jahr 2025 in den Mittelpunkt. Hier bekommt sie die Zahl der Kirchenaustritte zu spüren. Die ELKB will sich aber nicht nur finanziell, sondern auch inhaltlich für die Zukunft aufstellen. Dazu gehören die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Frauenförderung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Spiritualität. Die 108 Mitglieder der Synode tagen bis Mittwoch in Amberg. Es sollen mehrere Vorlagen zur Abstimmung kommen.
Immer mehr Menschen kehren der Kirche den Rücken - diese Entwicklung ist nicht neu. In seinem Haushaltsbericht sprach Oberkirchenrat Patrick de La Lanne von einem "dramatischen Rückgang": 2003 habe die ELKB noch 2,6 Millionen Mitglieder gehabt, heute seien es noch etwa 2 Millionen. Insbesondere die jahrelangen Missbrauchsvorwürfe hätten die Austritte beschleunigt.
Für 2024/25 dürfte das Kirchensteueraufkommen aber stabil bleiben, sagte de La Lanne. "Wir rechnen daher mit 770 Millionen Euro." Mittel- und langfristig gesehen könnte es sein, dass dieser Wert nicht mehr erreicht wird. Die Kirchensteuer mache rund 80 Prozent der Erträge aus, insofern habe sie eine "überragende Bedeutung".
Landesbischof Christian Kopp verwies auf eine Studie des Freiburger Forschungszentrums Generationenverträge, nach der sich die Zahl der Kirchenmitglieder in den nächsten 15 Jahren voraussichtlich halbieren soll. Das habe eklatante Auswirkungen auf das kirchliche Leben. "Diese Kirche wird 2040 eine andere Kirche sein. Wir müssen diese andere Kirche jetzt in den Blick nehmen und jetzt mutige Beschlüsse für diese Zeit treffen."
Die Synode hat in der bayerischen Landeskirche große Befugnisse, sie wählt auch den Landesbischof. Zu den Mitgliedern zählen berufene Persönlichkeiten, aber vor allem Delegierte aus den Gemeinden und Dekanaten. Die Landessynode tagt zweimal im Jahr.
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