Bayern
Der große Wiesn-Ausblick
8. Mai 2023, 16:30 Uhr
München - Neue Reservierungsregeln, neue Öffnungszeiten und drei neue Fahrgeschäfte - die AZ gibt einen Überblick, was sich alles ändert.
Das wird heuer neu
Bis zum Oktoberfest sind es zwar noch über drei Monate hin. Doch der Stadtrat muss schon jetzt entscheiden, welche Wirte zugelassen sind und was sich bei der Wiesn 2023 alles ändern soll. Am Dienstag im Wirtschaftsausschuss stimmt er in einer nicht-öffentlichen Sitzung darüber ab. Die AZ hat schon jetzt einen Blick in die Unterlagen geworfen.
Neue Öffnungszeiten
Von Montag bis Freitag (nicht am Feiertag) soll das Festgelände erst um 10 Uhr öffnen. An den Samstagen, Sonntagen und am Feiertag wird das Festgelände wie bisher um 9 Uhr geöffnet.
Dafür ist auf der Oidn Wiesn länger etwas los: Das historische Festzelt, das Musikantenzelt, das Volkssängerzelt und das Museumszelt hat je von 10 bis 23.30 Uhr geöffnet, bis 22.30 Uhr wird ausgeschenkt. Die Schaustellergeschäfte auf der Oidn Wiesn haben von Montag bis Donnerstag, an Sonntagen und Feiertagen von 10 bis 23.30 Uhr Betrieb, Freitag und Samstag und am Montag, 2. Oktober von 10 bis 24 Uhr.
Zwei Tage länger Oktoberfest
Generell dauert das Oktoberfest heuer zwei Tage länger - nämlich bis Dienstag, 3. Oktober. Dafür machte der Stadtrat die Vorgabe, dass soziale und kulturelle Formate entwickelt werden sollen. Weil der Feiertag allerdings voraussichtlich besonders gut besucht ist, schlägt das Wirtschaftsreferat vor, die Aktionen auf den Montag, 2. Oktober, zu verlegen.
Geplant ist die Seniorenbewirtung ("Wiesn mit Herz" ) zu erweitern und ihnen die Fahrt in ausgewählten Fahrgeschäften zu ermöglichen.
Außerdem sollen vor allem benachteiligte Kinder und Jugendliche aus den angrenzenden Vierteln zu einer Führung über das Festgelände eingeladen werden.
Ursprünglich sollte der 3. Oktober ganz ohne Reservierungen auskommen. Das will der Wirtschaftsreferent ändern. In Boxen und auf den Galerien soll es doch möglich sein zu reservieren.
Zulassungen
Peter Reichert soll Wiesn-Wirt bleiben und die Zulassung für die Bräurosl behalten dürfen. Lebensmittelkontrolleure hatten im September 2022 im Festzelt Bräurosl sowie im Februar im Donisl am Marienplatz Hygienemängel festgestellt.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch. So lange das Verfahren nicht abgeschlossen ist, kann das Kreisverwaltungsreferat ihn nicht als unzuverlässig einstufen, heißt es in der Beschlussvorlage.
Reservierungen
In den großen Festzelten (außer dem Käfer und dem Weinzelt) soll der Mindestverzehr im Mittelschiff bei zwei Maß Bier und einem halben Hendl liegen. In den Boxen und auf den Galerien sind es zwei Maß Bier, ein halbes Hendl und ein 15 Euro Verzehrgutschein.
Im Käfer und Weinzelt liegt montags bis freitags bis 14 Uhr der Mindestverzehr bei maximal 50 Euro pro Person, ab 14 Uhr sind es 95 Euro. Am Wochenende und am Feiertag erhöht sich der Mindestverzehr auf maximal 95 Euro pro Person.
In Cafe-, Wein- und Barbetrieb, Hühnerbratereien und Wurst- und Imbisshallen liegt der Mindestverzehr unter der Woche bis 14 Uhr bei maximal 50 Euro, danach und ganztags am Wochenende bei 75 Euro pro Person.
Wirte sollen Gutscheine nach der Wiesn zurücknehmen müssen
Bevor die Reservierung nicht bestätigt wurde, dürfen die Wirte nicht abfragen, ob Menüs oder weitere Verzehrgutscheine bestellt werden. Denn das soll keinen Einfluss darauf haben, ob ein Gast die Reservierung bekommt.
Die Gutscheine, die Gäste mit der Reservierung gekauft haben, bleiben für die gesamte Dauer der Wiesn gültig. Außerdem müssen die Gastronomen zusätzlich die Möglichkeit bieten, die nicht verbrauchten Gutscheine noch innerhalb einer angemessenen Frist, mindestens bis 31.10. in ihrem Lokal einzulösen oder den Gutscheinbetrag zurückzuerstatten.
Gelten sollen die Regeln für alle Reservierungen, die ab 16. Juni 2023 angefragt werden.
Online-Portal
Der Oktoberfestbetrieb soll für dieses Jahr ein Onlineportal einrichten, auf dem Gäste ihre Reservierung tauschen oder verkaufen können (allerdings nur für den Preis, den sie ausgegeben haben).
Neue Fahrgeschäfte
Das "Crazy Island" ist laut Wirtschaftsreferat mit seinen fünf Etagen "Deutschlands größtes Adventure-Laufgeschäft". Kinder und Erwachsene sollen sich über Hindernisse durch die exotische Welt der Karibik bewegen - unter anderem gibt es einen zehn Meter hohen Wasserfall und eine Hängebrücke.
Neu ist auch das "Crazy Outback2" auf zwei Etagen soll es eine Koala-Waschanlage, eine Känguru-Boxschule, ein magisches Labyrinth und eine Wackeltreppe geben.
Platzgeld nicht bezahlt: Zwei Fahrgeschäfte verlieren Zulassung
Ebenfalls zum ersten Mal auf der Wiesn ist das Fahrgeschäft "Mr. Gravity", bei dem sich auf einer Scheibe platzierte Gondeln drehen. Es wird bis zu 100 km/h schnell und geht bis zu 20 Meter in die Höhe.
Nicht mehr zugelassen sind die Zugspitzbahn und ein Autoscooter. Beide Schausteller schulden der Stadt noch das Platzgeld vom Vorjahr.
Rassismus
Wie der Stadtrat mit den Fahrgeschäften umgeht, die rassistische und sexistische Bilder zeigten, soll er erstmal noch nicht abschließend entscheiden.
Denn neben den Schaustellern sollten auch die Gleichstellungsstelle für Frauen sowie die Fachstelle für Demokratie geladen werden, schlägt das Wirtschaftsreferat vor. Es weist auch darauf hin, dass die Schausteller bereits Maßnahmen angekündigt haben. Über diese berichtet der Wirtschaftsreferent in der Sitzung am Dienstag.