Aktion gegen Raser
Blitzmarathon 2022: Hier wird in der Region geblitzt
24. März 2022, 6:14 Uhr aktualisiert am 18. März 2022, 11:53 Uhr
Knapp ein Viertel der Verkehrstoten auf Bayerns Straßen kommt bei Geschwindigkeitsunfällen ums Leben. Die Polizei will deshalb mit einer besonderen Aktion Temposünder bremsen - 24 Stunden lang.
Achtung Radarkontrolle: Diesen Donnerstag von 6 Uhr an wird bayernweit an zahlreichen Orten geblitzt. Rund 2.000 Polizeibeamte und 50 Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung messen beim diesjährigen Blitzmarathon 24 Stunden lang das Tempo von Auto-, Laster- und Motorradfahrern. Das Verkehrsministerium veröffentlichte die rund 2.200 möglichen Messstellen erneut vorher im Internet.
Personalmangel bei der Polizei
Vor dem Blitzmarathon macht sich bei der Polizei jedoch ein großer Personalmangel bemerkbar. Aktuell gebe es unter den Vollzugsbeamten sehr hohe Corona-Inzidenzen und daher viele Ausfälle zu beklagen, sagte Jürgen Köhnlein, bayerischer Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. Hinzu komme, dass viel Personal für die Registrierung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sowie die Kontaktnachverfolgung der Corona-Infektionen anderweitig gebunden sei. Geblitzt werde dennoch - mit Hilfe von Einsatzkräften, die zusätzliche Überstunden anhäufen werden.
Ein Schwerpunkt der Aktion liegt auf den Landstraßen, wie das Innenministerium mitteilte. "Unser Blitzmarathon soll alle Verkehrsteilnehmer wachrütteln", sagte Herrmann. Es gehe nicht darum, möglichst viele Bußgeldbescheide auszustellen. Daher sind alle bayerischen Messstellen im Netz auf der Ministeriumsseite aufgelistet.
Viele Temposünder bei Blitzmarathon 2021
Beim letzten 24-Stunden-Blitzmarathon im April 2021 hatte die Polizei 7.036 Temposünder erwischt. Den Negativrekord hielt damals ein Motorradfahrer, der auf einer Straße bei Bubesheim in Schwaben mit 231 Kilometern pro Stunde anstatt der erlaubten 100 unterwegs war.
Erfunden wurde der Blitzmarathon in Nordrhein-Westfalen, in Bayern gab es den ersten 2013. Der diesjährige europaweite "Speedmarathon" wird vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk "Roadpol" organisiert. Außer in Bayern wird auch in mehreren anderen Bundesländern geblitzt.