Bayern

270 Millionen für Wohnbau-Unternehmen

Genossenschaften und andere Bau-Firmen bekommen einen Zuschuss von der Stadt.


Von Christina Hertel

München - Baugenossenschaften, die städtischen Wohnungsbaugesellschaften, aber auch private Baufirmen sollen einen Zuschuss in einer dreistelligen Millionen Höhe bekommen. Das kündigt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in einer Pressemitteilung an. Seine SPD-Fraktion wird sogar noch konkreter: Sie will 270 Millionen Euro bereitstellen.

Der Grund für dieses Millionnen-Geschenk: Seit Corona und dem Ukraine-Krieg explodieren in München die Baupreise. Im August sind sie für Neubauwohnungen um 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das hat viele Genossenschaften, deren Ziel es ist, günstigen Wohnraum anzubieten, in Bedrängnis gebracht.

Schon vor Monaten kündigten SPD und Grüne deshalb in einer Pressekonferenz an, die gestiegenen Baukosten ausgleichen zu wollen. Zuvor hatte eine Genossenschaft ein städtisches Grundstück auf dem Areal der ehemaligen Bayernkaserne zurückgegeben. Auch Baugenossenschaften wie die Wohnt-Urban eG fürchten laut SPD um ihre Zukunft. "Wir haben im Kreativquartier den Zuschlag für ein Grundstück mit 38 bis 40 Wohnungen bekommen. Unter den momentanen Bedingungen wäre ein Bau jedoch wirtschaftlich nicht darstellbar", sagt Anne Krins aus dem Vorstand.

Nun steht - zumindest aus Sicht der SPD - der Betrag, mit dem die Stadt die Genossenschaften unterstützen will, fest: 270 Millionen Euro. Davon profitieren laut SPD insgesamt 37 Projekte mit 2500 Wohnungen, vor allem im Kreativfeld, in Neufreimann und Freiham Nord. OB Reiter betont: "Ich will nicht einfach dabei zusehen, wie Genossenschaften ihre Grundstücke zurückgeben müssen oder aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage gar in ihre Auflösung getrieben werden." Laut SPD-Chef Christian Müller ist der Teuerungsausgleich auch ein Signal an die Baugenossenschaften: "Wir stehen in der gegenwärtigen Krise an ihrer Seite."

Grundsätzlich tragen auch die Grünen den Teuerungsausgleich mit, sagt ihr Fraktionschef Dominik Krause. Allerdings sei noch gar nicht klar, wie die Bedarfe genau aussehen. "Das werden wir bis zur Sitzung des Planungsausschusses im März mit den genossenschaftlichen Akteuren detailliert diskutieren."