Knapp dran reicht nicht

NawaRo Straubing mit zu vielen Fehlern in Aachen


Knapp dran reicht nicht: NawaRo Straubing um Tionna Williams (links) und Julia Schaefer ging in Aachen leer aus.

Knapp dran reicht nicht: NawaRo Straubing um Tionna Williams (links) und Julia Schaefer ging in Aachen leer aus.

In Aachen gibt es für NawaRo Straubing nichts zu holen. Ärgerlich aus Sicht von Trainer Benedikt Frank, weil aus seiner Sicht mehr möglich gewesen wäre.

NawaRo Straubings Trainer Benedikt Frank war die Enttäuschung am Samstagabend deutlich anzuhören. "Wir hätten hier wirklich viel mitnehmen können", sagte er auf der Heimfahrt von Aachen nach Straubing. Doch um den Konjunktiv geht es im Sport bekanntlich nicht. Und so trat der NawaRo-Tross die Reise nach Niederbayern ohne Zählbares im Gepäck an. Am Ende stand eine 0:3-Niederlage bei den Ladies in Black Aachen, die damit auch nach vier Saisonspielen ungeschlagen bleiben.

NawaRo kam schwer in die Partie, Frank nahm beim Stand von 0:5 bereits seine erste Auszeit, die ihre Wirkung nicht verfehlte. Denn anschließend kämpfte sich Straubing in die Partie, war bei 9:10 bis auf einen Zähler dran, um Aachen dann aber wieder davonziehen zu lassen. Über 11:16 zur zweiten technischen Auszeit musste Straubing Satz eins mit 17:25 den Gastgeberinnen überlassen.

Im zweiten Durchgang erwischten die Niederbayern nun einen besseren Start, hielten die Partie lange offen, führten bis zum 9:8 sogar. Bis zum 18:20 blieb Straubing dran, doch per Schlussspurt ging auch Satz Nummer zwei an den Favoriten, dieses Mal mit 19:25. Sehr ähnliches Bild im dritten Satz, als man über 9:10 und 18:20 in Schlagdistanz zu den Ladies in Black war, am Ende aber wieder das Nachsehen hatte und das Spiel nach einem 22:25 im letzten Satz mit 0:3 verlor.

Zu viele Fehler

"Wir haben viele Elemente gut gemacht", fand Frank im Anschluss. Im Angiff und Aufschlag habe man aber zu schwach agiert und zu viele direkte Fehler gemacht. 14 waren es im Aufschlag und 11 im Angriff. Zum Vergleich: Aachen hat in beiden Elementen zusammen 14 Fehler gemacht. Der entscheidende Unterschied. "Es gab in jedem Satz Phasen, in denen wir es gut gemacht haben und dran waren. Dann haben wir das durch drei, vier Fehler am Stück aber leichtfertig wieder hergegeben", ärgerte sich der Trainer. "Damit kann man sämtlichen Aufwand, den wir betreiben, in den Mülleimer werfen."

Das Gefühl nach der Partie sei "sehr enttäuschend", sagte Frank. "Denn wir sehen, was möglich wäre. Wir haben aber förmlich darauf gewartet, dass uns der Gegner etwas schenkt, das wird aber nicht passieren." Eine wirkliche Erklärung für die vielen Fehler hatte der Coach nicht parat. "Vielleicht", sagte er, "liegt es daran, dass wir im Training nicht sechs gegen sechs spielen und damit die Spielsituationen nicht simulieren können." Als Ausrede lässt er das aber keineswegs gelten: "Wir müssen lernen, dass wir es auch ohne dieses Training besser hinbekommen."

"Nicht smart gelöst"

Auch die personell angespannte Situation lässt der Trainer nur bedingt als Erklärung zu: "Wir müssen die Situationen besser nutzen, selbst in unserer Lage müssen wir das besser machen. Es stehen immer noch sieben Mädels auf dem Feld." In Aachen habe es das Team aber "nicht clever, nicht smart" gelöst, wie Frank sagte. Man sehe in solchen Spielen, dass man mithalten kann, das habe er aber auch davor schon gewusst, so Frank. "Dann geht es aber darum, es auch durchzuziehen. So ist es einfach ärgerlich."

Ohne vier Spielerinnen war NawaRo nach Aachen gereist. "So eine Situation habe ich noch nicht erlebt, weder bei meinem Team noch bei einem gegnerischen", sagte Frank. Der versucht aber aus der Situation das Beste zu machen: "Das kann einen schon umwerfen. Wir halten aber dagegen und versuchen alles, dass es uns nicht umwirft."

Mit Lena Große Scharmann musste Frank im letzten Satz auch noch seine Diagonalangreiferin auswechseln. Nachdem sie schon am Mittwoch gegen Stuttgart einen Ball an den Kopf bekommen hatte, erwischte sie nun bei einem Blockversuch ein Ball wieder am Kopf. "Das war eine richtige Granate, die sie da abbekommen hat. Lena ist fast umgekippt, wir haben sie sofort in einen ruhigen Raum gebracht", erzählte Frank. Man habe direkt vor Ort mit einem Arzt gesprochen und auch mit Ärzten aus Straubing Kontakt gehabt. "Sie steht unter Beobachtung. Die Symptome sind aber durchaus beruhigend." Wenigstens eine gute Nachricht, die Straubings Trainer am Anfang einer langen Busfahrt nach Hause vermelden konnte.

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