Volleyball-Bundesliga
NawaRo Straubing in 2020: Selbstbewusst und erfolgreich
30. Januar 2020, 12:40 Uhr aktualisiert am 30. Januar 2020, 12:40 Uhr
NawaRo Straubing hat auch das dritte Spiel der Rückrunde gewonnen. Das Team hat sich im Laufe der Saison gesteigert und findet in den wichtigen Momenten Lösungen.
2020 ist bislang das Jahr von NawaRo Straubing. Am Mittwochabend gelang dem Team im dritten Spiel der Rückrunde der dritte Sieg. Nach dem Erfolg in Wiesbaden und dem Überraschungscoup gegen Potsdam setzte sich das Team von Trainer Benedikt Frank vor 536 Zuschauern in der heimischen Halle auch gegen die Ladies in Black Aachen durch. Zwischenzeitlich hatte Straubing schon 2:0 nach Sätzen geführt, auch ein Drei-Punkte-Sieg war möglich. Doch die Gäste glichen aus und erzwangen den Tiebreak. In diesem setzte sich NawaRo dann souverän durch und holte sich somit den Sieg und den Zusatzpunkt.
"Es ist hin und her gegangen", sagte Frank nach der Partie. "Das Tolle ist, wie wir im Tiebreak zurückgekommen sind. Wir finden immer wieder eine Lösung, egal ob mental oder spielerisch." Entsprechend dürfe man auch "wieder einmal stolz sein. Was wir zeigen, ist keine Eintagsfliege, sondern wir sind ein stabiles und gutes Team." Der Sieg sei am Ende auch verdient gewesen.
Dennoch gab es nach der Zehn-Minuten-Pause zwischen Satz zwei und drei einen kleinen Bruch. "Die Konstanz auf 110 Prozent hat ein bisschen gefehlt, denn die ersten beiden Sätze waren auch einfach richtig gut von uns", sagte Frank. Kapitän Magdalena Gryka war durchaus auch selbstkritisch: "Aachen hat es in den Sätzen drei und vier mehr gewollt als wir, sie waren heißer." Darauf hätte die Pause auch Einfluss gehabt: "Danach kann sich das Blatt immer wenden, denn man verliert seinen Rhythmus, muss erst wieder auf Hochtouren kommen", erklärte die Straubinger Zuspielerin.
Was ist NawaRos Erfolgsgeheimnis?
Aber allein dass sich NawaRo über einen vergebenen Punkt gegen Aachen ärgert, zeigt wie gut die Mannschaft aktuell performt. Noch immer ungeschlagen im neuen Jahr - was ist das Erfolgsgeheimnis? "Der größte Faktor ist unsere mentale Stärke. Wie wir als Team miteinander umgehen, ist hervorragend. Darauf können wir immer wieder aufbauen", sagte Frank. Gryka ergänzte: "Wir sind viel selbstbewusster als in der Hinrunde, weil wir auch eingespielter sind. Wir haben uns als Ziel gesetzt, eine bessere Rückrunde zu spielen. Wir sind einfach heiß und wollen Straubing zeigen, was wir draufhaben."
Die Mannschaft habe sich im Laufe der Saison in allen Bereichen verbessert, so Gryka. Ganz besonders im Aufschlag. "Wir sind eines der am besten aufschlagenden Teams der Liga, unser Aufschlag ist echt bombastisch und eine echte Waffe." Die Zuspielerin sieht aber sogar noch Luft nach oben: "Wir trainieren manchmal besser als wir spielen, haben also sogar noch Potenzial nach oben", so Gryka.
Das Training ist für Benedikt Frank auch ein Schlüssel zur Entwicklung seiner Mannschaft: "Wenn ich nur die Zuspiel-Position anschaue. Mir tut Sofia Turla oft fast leid, weil sie richtig gut ist, Magda aber einfach so gut spielt. Wenn wir im Training sechs gegen sechs spielen, dann steht da eine richtig starke zweite Mannschaft auf dem Feld und die erste Mannschaft tut sich oft richtig schwer, Bälle zu töten."
Das Herz des Straubinger Spiels
Das Herz des Straubinger Spiels ist Gryka, die am Mittwoch auch als wertvollste Spielerin ausgezeichnet wurde. "Ich finde, dass sie sogar schon bessere Spiele gezeigt hat, aber sie hat es absolut verdient, endlich mal verdient", so Frank. "Magda ist diejenige, die unser Spiel leitet und lenkt. Das ist gigantisch, wie sie das macht." Im Sommer wurde sie als "Vollblutzockerin" angekündigt und diese Beschreibung trifft ihr Spiel ganz gut. "Sie ist eine Zockerin und steckt damit die anderen Mädels auch an", sagt Frank. Gryka macht es sichtlich Freude, auch mal die nicht gewöhnlichen Dinge auf dem Feld zu machen. Mit dem Wechsel im Zuspiel wurde das Straubinger Spiel im Vergleich zur vergangenen Saison auf ein neues Level gehoben.
Die Zuspielerin selbst gab sich bescheiden nach dem Sieg am Mittwoch. Denn Aachens Trainerin Saskia von Hintum, früher selbst Zuspielerin, würde die MVP-Medaille eben gerne an Zuspielerinnen vergeben. "Ganz zufrieden" sei sie mit ihrer Leistung. "Es geht immer besser, aber wir haben gewonnen und damit können wir glücklich sein." Am Anfang der Saison habe auch sie sich zunächst noch ein bisschen rantasten müssen. "Aber inzwischen fühle ich mich echt wohl, auch in Straubing. Ich mag die Mannschaft und hab einfach Spaß. Und je mehr Spaß es macht und je wohler ich mich fühle, desto selbstbewusster werde ich auch zum Zocken."