TV Dingolfing
Corona, Quarantäne, Saisonabbruch
8. Mai 2021, 9:20 Uhr aktualisiert am 8. Mai 2021, 9:20 Uhr
Bewegte Wochen haben die Volleyballerinnen des TV Dingolfing in der 2. Bundesliga hinter sich. Es waren aufregende Wochen mit Corona-Infektionen, einer daraus resultierenden Quarantäne und dem Abbruch der Spielzeit eine Begegnung vor dem Saisonende gepaart mit hohem ehrenamtlichen Engagement der Verantwortlichem im TVD. Am Ende steht ein siebter Tabellenplatz, nachdem das letzte Spiel zu Hause gegen den SV Lohhof abgesagt werden musste.
Die Chronik der letzen drei Wochen: Am 17. und 18. April waren die "Dingos" auf Sachsen-Tour mit den letzten Auswärtsspielen der Saison am Samstag in Grimma und sonntags beim VCO Dresden. Wie schon die ganze Saison über, wurde auch in der Woche vor den beiden Begegnungen getestet. Dieses Mal gleich viermal: Am Dienstag mit Schnelltest, am Mittwoch mit PCR-Test, am Samstag vor der Abfahrt nach Grimma und am Sonntagvormittag im Hotel vor dem Dresden-Spiel. Alle Tests fielen negativ aus. Am Montagnachmittag nach dem Sachsen-Wochenende meldete eine Spielerin einen positiven Schnelltest, woraufhin alle Dingolfinger Teilnehmer bei den Begegnungen in Sachsen zunächst zum Schnelltest und dann zum PCR-Test gingen. Am Mittwoch stellte sich dann heraus, dass von den 17 Spielerinnen, Trainern und Betreuern gleich 15 positiv getestet wurden. Daraufhin wurden alle in Quarantäne geschickt - inklusive Lebensgefährten und Familien.
Während der Quarantäne, die mit vielen Video-Zusammenkünften überbrückt wurde, stellten sich Symptome mit unterschiedlichen Stärken bei den Infizierten ein. Niemand musste stationär behandelt werden. Am vergangenen Mittwoch meldete nun die letzte der insgesamt 15 in Quarantäne befindlichen Mannschaftsmitglieder ein negatives Ergebnis und damit das Ende der Quarantäne. Zwar befinden sich alle auf dem Weg der Besserung, dennoch sind einige noch relativ schwach auf den Füßen. Mit diesem Hintergrund und auf ärztliches Anraten wurde versucht, mit dem SV Lohhof, dem Gast im letzten Saisonspiel, das ursprünglich am 24.April in Dingolfing stattfinden hätte sollen, eine Einigung über die Absetzung und Wertung des Spiels zu finden. Dies gelang auch in bester Atmosphäre und bestem Einklang. Dem Antrag an die Liga wurde stattgegeben und das Spiel gegen Lohhof wird mit 0:3 gegen den TVD gewertet.
Eine nervenaufreibende und zeitwendige Saison
Auf die Tabelle hat dies für die "Dingos" keinen Einfluss. Auf Platz sieben schließen die TVlerinnen die ungewöhnliche wie auch sehr nervenaufreibende und zeitaufwendige 2020/21 ab - ein Mittelfeldplatz, wie vor der Saison als Ziel angestrebt.
Nicht nur für die Mannschaft, Trainer und Betreuer waren es zwei bewegte Wochen - auch für die Verantwortlichen um die Mannschaft. So musste Volleyball- Abteilungsleiter Hans Böhm, der auch als Hygienebeauftragter fungierte, viele Telefonate mit Gesundheitsämtern sowie Vereinen, Hotels und der Liga führen. Auch Toni Kiebler als Vorstand des TVD war stark involviert in diesen bisher einmaligen Vorfall - "mit dem Dank an Hans Böhm für das überaus große Engagement in dieser Krise und der Hoffnung, dass alle Trainer, Spielerinnen und Betreuer wieder vollständig gesund werden", so Kiebler, für den es nun gilt, für die nächste Saison in der 2. Volleyball-Bundesliga der Damen zu planen. Und die Mannschaft? Die hofft vor allem, ab September wieder vor ihren Fans und Zuschauern spielen zu können.