Kann Vettel angreifen?
Was Sie über die neue Formel-1-Saison wissen müssen
2. März 2020, 13:54 Uhr aktualisiert am 2. März 2020, 13:54 Uhr
Am 15. März startet im australischen Melbourne die neue Saison der Formel 1. Welche Neuerungen es gibt und ob die Rennserie wieder an Spannung hinzugewinnen wird, erfahren Sie hier.
Nach dem sechsten Weltmeistertitel von Lewis Hamilton dürsten sowohl die Fans, als auch die bisher beinahe konkurrenzlosen Mercedes-Boliden nach einer spannenden Weltmeisterschaft. Ob vor den radikalen Regeländerungen 2021 tatsächlich noch ein Zweikampf um die Spitze des Motorsports ausbricht, bleibt allerdings weiter fraglich. Vielmehr sehen einige Teams dieses Jahr als Übergang, in welchem sich mit Investitionen zurückgehalten wird, um keine Ressourcen in ein System zu verschwenden, das ohnehin im nächsten Jahr vollständig reformiert wird.
Auch im Fahrerlager gab es zur neuen Saison keine substanziellen Veränderungen. Beim Letztplatzierten der Konstrukteurs-WM-2019 Williams ersetzt Nicholas Latifi aus Kanada den vielgescholtenen Routinier Robert Kubica. Keinen neuen Vertrag erhielt ferner Nico Hülkenberg, der bei Renault durch Esteban Ocon ersetzt wurde. Der Franzose war bereits bis 2018 für Force India (heute Racing Point) im Einsatz und gilt als großes Talent. Somit verbleibt mit Sebastian Vettel lediglich ein deutscher Fahrer in der Formel 1.
2020 ohne Grand-Prix in Deutschland
Ebenso verabschiedet sich der Hockenheim-Ring aus der wichtigsten Rennserie der Welt. Mit den großen Preisen der Niederlande und von Vietnam stoßen zwei neue Strecken in den Rennkalender. Während sich der Formel-1-Tross schon auf die stimmungsvolle Reise in die Dünen von Zandvoort freut, ist das Rennen in Vietnams Hauptstadt Hanoi auch aufgrund des Coronavirus durchaus umstritten. So wurde das alljährliche Rennen in Shanghai bereits auf ein bisher unbekanntes Datum verschoben. Ähnliches droht nun dem Premieren-Rennen in Südostasien.
Ferrari war mit gewohnt kämpferischen Aussagen in die Winterpause gestartet, musste diese nach den teils katastrophalen Testfahrten in Barcelona Ende Februar jedoch selbst schon wieder einkassieren. Dass die Scuderia die Entwicklungs-Schlucht, die sich auch aufgrund des neuen Dual-Axis-Systems von Mercedes aufgetan hat, vor dem Rennen in Melbourne noch schließen wird, scheint aufgrund dieser Vorkommnisse kaum möglich.
Red Bull in Lauerstellung
In Lauerstellung befindet sich dagegen Red Bull. Der österreichische Rennstall mit Star-Pilot Max Verstappen hat in der Saison 2019 seine Ausflüge auf das Podest unternommen und zeigte sich in der Rennpause auch durchaus experimentierfreudig. Ob die neuesten Ideen von Design-Guru Adrian Newey fruchtet und Verstappen oder Teamkollege Alexander Albon die Mercedes-Übermacht ärgern werden, bleibt noch etwa zwei Wochen ein Geheimnis.
Hinter den Platzhirschen der Rennserie ist in diesem Jahr ein unerwartet intensiver Kampf um den Titel "Best of the Rest" entbrannt. Neben dem zuletzt wiedererstarkten McLaren-Team des Passauers Andreas Seidl, haben sowohl Alpha Tauri (ehemalig Toro Rosso), als auch Racing Point, Alfa Romeo und Renault Chancen auf diese inoffizielle Auszeichnung. Vor allem bei Renault darf man allerdings zweifeln, ob den großen Ankündigungen in diesem Jahr auch Taten folgen. Ziel des Traditionsteams Williams ist es, endlich wieder die rote Laterne loszuwerden. Abnehmer hierfür wäre derzeit das Haas-Team, welches über zwei durchaus streitbare Piloten verfügt und zudem in der Vergangenheit auch mit etwaigen Eskapaden außerhalb der Rennstrecke auf sich aufmerksam machte.