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Stefan Schneider: Die Stimme, die nie versagt

AZ exklusiv: Stefan Schneider, der seit 33 Jahren im Münchner Eishockey als Stadionsprecher tätig ist, verlängert seinen Vertrag beim EHC Red Bull München. "Ich bin immer noch mit vollem Herzblut dabei!"


"Ich liebe, was ich tue - und ich denke, das merken die Zuschauer auch genau", sagt Stadionsprecher Stefan Schneider, der seinen Vertrag beim Meister EHC Red Bull München verlängert.

"Ich liebe, was ich tue - und ich denke, das merken die Zuschauer auch genau", sagt Stadionsprecher Stefan Schneider, der seinen Vertrag beim Meister EHC Red Bull München verlängert.

Von Matthias Kerber

München - Der Mensch braucht einfach Konstanten im Leben. Im Münchner Eishockey hat diese innere Leitplanke sogar einen Namen: Stefan Schneider. Seit 33 Jahren ist der jetzt 61-Jährige die unverkennbare Stimme im hiesigen Eishackler-Kosmos. Seit über 1000 DEL-Spielen begleitet Schneider, der längst zum Publikumsliebling mutiert ist, der seit 25 Jahren, wann immer er das Eis in dem auf jeden Fall alten, aber auch ehrwürdigen Olympia-Eisstadion am Oberwiesenfeld betritt, von den Fans mit "Stefan Schneider"-Sprechchören begrüßt wird, das Eishockey in München.

Und wie die AZ exklusiv erfuhr, bleibt Schneider dem EHC Red Bull München, mit dem er gerade seine sechste DEL-Meisterschaft (nach 1994, 2000, 2016, 2017 und 2018) gefeiert hat, erhalten. Sein Vertrag wurde um drei Jahre verlängert. "Ich weiß nicht, wo diese Info herkommt, aber es stimmt, dass ich die Red Bulls auch noch in den SAP Garden, die modernste Multifunktionsarena Europas, die 2024 eröffnet wird, begleite", bestätigte Schneider der AZ, "das war für mich ein kleiner privater Ansporn, damit ich in allen Münchner Arenen auch als Stadionsprecher agiert habe."

"Ich liebe, was ich tue - und ich denke, das merken die Zuschauer auch genau", sagt Stadionsprecher Stefan Schneider, der seinen Vertrag beim Meister EHC Red Bull München verlängert.  Foto: City-Press/ho

"Ich liebe, was ich tue - und ich denke, das merken die Zuschauer auch genau", sagt Stadionsprecher Stefan Schneider, der seinen Vertrag beim Meister EHC Red Bull München verlängert. Foto: City-Press/ho

Er war natürlich am Oberwiesenfeld tätig, im Radstadion auf dem Olympia-Gelände, in der Olympiahalle, dem Olympiastadion, dem Dantestadion. In der Schwimmhalle hat er mal eine Junioren-Veranstaltung als Stadionsprecher betreut. Er war auch als Stimme der Löwen in der Allianz Arena und dem Grünwalder aktiv. Schneider, den Christian Winkler, der Managing Direktor Sport Red Bull Hockey ist, gerne als "den wahren Monaco Franze von München" bezeichnet, lieh Hedos München, den Maddogs, dem ESC München, dem HC 98 München (bei zwei Charity-Spielen), den München Barons, dem EHC München und nun dem EHC Red Bull München seine Stimme.

Er ist die Stimme, die nie versagt, die nie versiegt.

"Ich liebe, was ich tue - und ich denke, das merken die Zuschauer auch genau. Die Fans in der Kurve haben ein ganz feines Gespür dafür, ob man authentisch ist. Ich bin immer auch ein Fan des Vereins, für den ich tätig bin. Mir merkt man schlicht an, dass ich, wenn der Eishockeyclub mal 0:3 hinten liegen sollte - was zum Glück selten passiert -, angepisst bin", sagte Schneider: "Ich bin der dienstälteste Stadionsprecher in der DEL, aber ich bin immer noch mit vollem Herzblut dabei."

Nur einmal, da hatte sich Schneider vom Münchner Eishockey verabschiedet - für drei Monate. "Das war bei den Maddogs. Da sollte ich in einem selten dämlichen Hundekostüm mit noch dämlicheren Schlappohren als Stadionsprecher aufs Eis. Da habe ich gesagt: ohne mich", so Schneider, "aber das Konstrukt hat eh nicht lange gehalten, die Fans hatten so gar keinen Bock auf diese Künstlichkeit."

Schneiders Markenzeichen ist neben der markanten Stimme seine Authentizität. Sonnenkönig-Attitüde à la "L'État, c'est moi! - der Staat bin ich" von König Ludwig XIV ist ihm fremd. "Ich sehe mich als Diener des Vereins, der Fans. Ja, die Red Bulls haben mir den neuen Vertrag gegeben, aber letztlich entscheiden die Fans, ob sie den Schneider noch länger sehen und hören wollen", sagt der Kult-Stadionsprecher: "Wenn ich spüre, dass ich sie nicht mehr erreiche, höre ich auf." Bis dahin bleibt er auf aber jeden Fall die Stimme, die nie versagt. . .