Straubing Tigers
Irgendwie verdient
2. Dezember 2018, 22:30 Uhr aktualisiert am 2. Dezember 2018, 22:30 Uhr
Alles in allem hätten sich die Tigers am vergangenen Wochenende sicher mehr als nur zwei Pünktchen verdient gehabt. Doch wie schon beim 2:1-Derbyerfolg nach Verlängerung am Freitag gegen Augsburg ließ die Mannschaft von Trainer Tom Pokel auch bei der 1:2-Niederlage in Köln am Sonntagabend den Killerinstinkt vor dem gegnerischen Gehäuse vermissen.
Mit viel Aufwand setzten die Gäste aus Niederbayern den Favoriten aus der Domstadt unter Druck, doch am Ende fehlte es entweder an der Genauigkeit im Abschluss oder der Übersicht vor dem Gehäuse, um Zählbares mitzunehmen. So reichten am Ende 29 Schüsse auf das Gehäuse des Schweden Gustaf Wesslau nur, um einen einzigen Treffer zu erzielen.
Im ersten Abschnitt waren die Haie eigentlich das überlegene Team - doch ausgerechnet Ex-Tiger Mike Zalewski fälschte einen Schuss des am Pulverturm ebenfalls bestens bekannten Austin Madaisky zur 1:0-Führung der Domstädter nach 20 Minuten ab. Nach einer weiteren Schrecksekunde - ein schlimmer Fehlpass von Marcel Brandt wurde von den Haien nicht bestraft - übernahmen die Gäste aus Niederbayern auch im zweiten Abschnitt das Kommando. Marco Pfleger scheiterte allein auf weiter Flur noch an Gustaf Wesslau im Kölner Tor. Doch wenig später drückte Youngster Vladislav Filin den Puck nach einem Schuss von Sven Ziegler zum 1:1-Ausgleich über die Linie. Der flinke Angreifer, der den Großteil der bisherigen Saison für den Deggendorfer SC in der DEL 2 stürmte, markierte damit nach der bereits starken Leistung am Freitag zu Hause gegen Augsburg seinen ersten DEL-Treffer im Tigers-Trikot - und seinen dritten insgesamt.
Die Jungs von Trainer Tom Pokel hatten im zweiten Abschnitt gegen defensiv fahrige Kölner noch weitere hochkarätige Chancen, doch weder Steven Seigo noch Stefan Loibl konnten Wesslau ein weiteres Mal überwinden. Und da die Haie in Person von Sebastian Uvira eines ihrer beiden Überzahlspiele zu nutzen wussten, ging der Gastgeber mit einer 2:1-Führung in die zweite Pause.
Zu viele Strafzeiten für Sturm-Duo
Und obwohl die Tigers auch im letzten Abschnitt das aktivere Team waren, war den Gästen der Ausgleich nicht mehr vergönnt. Besonders ärgerlich aus Sicht von Tigers-Trainer Pokel waren dabei sicher auch die Strafzeiten, die sich seine Stürmer Kael Mouillierat und Antoine Laganiere in der Offensivzone erlaubten. Alle zehn Tigers-Strafminuten am Sonntag gingen auf die beiden Kontingentstürmer. Die Unterzahlsituationen bremsten den Sturmlauf der Tigers in der Schlussphase und kosteten den auf gut drei Reihen dezimierten Kader der Niederbayern zusätzliche Kraft.
"Wir haben die gefährlichen Situationen nicht kreiert und deshalb auch irgendwie verdient verloren", meinte Verteidiger Marcel Brandt nach der Partie am Mikrofon von Telekom Sport. Außerdem gab der Defender zu, dass die Strafen in der offensiven Zone besonders im Schlussabschnitt "alle unnötig" waren.
Am Freitag geht es für die Tigers mit dem ungeliebten Gastspiel in Bremerhaven bei den Fischtown Pinguins weiter im Programm. Nach Niederlagen in Berlin und Köln soll an der Nordseeküste der Weg zu alter Stärke in der Fremde wiedergefunden werden.
Kölner Haie - Straubing Tigers 2:1 (1:0, 1:1, 0:0)
Kölner Haie: Wesslau - Sulzer, Ellis; Zerressen, Potter; Madaisky, D. Tiffels - Jones, Genoway, Oblinger; F. Schütz, Pfohl, Akeson; Uvira, Zalewski, Dumont; Köhler, Hospelt, Palka.
Straubing Tigers: Zatkoff - Eriksson, Seigo; Brandt, Renner; Gläßl, Schopper - Mouillierat, Connolly, Williams; Laganiere, Loibl, Pfleger; Filin, Mulock, Ziegler; Brandl, Wruck.
Tore: 1:0 (4:41) Zalewski (Madaisky, F. Schütz), 1:1 (26:51) Filin, 2:1 (30:44) Uvira (Jones, Hospelt - PP1).
Strafminuten: 6 - 10.
Schiedsrichter: Rohatsch, Hebeisen.
Zuschauer: 8246.