Basketballer schlagen Göttingen

FC Bayern: Ein Sieg gegen den Europa-Frust


Petteri Koponen (l.) war mit 14 Punkten Topscorer bei den Münchnern.

Petteri Koponen (l.) war mit 14 Punkten Topscorer bei den Münchnern.

Von André Wagner

Die Basketballer des FC Bayern München schlagen Göttingen und ärgern sich immer noch über die bittere Niederlage in der Euroleague gegen Baskonia.

München - Frustbewältigung war beim FC Bayern Basketball am Sonntagnachmittag beim Bundesligaheimspiel gegen die BG Göttingen angesagt. Und zumindest die gelang den Münchnern. Knapp 40 Stunden nach der bitteren Niederlage (68:76), die sie am Freitagabend in der Euroleague bei Baskonia Vitoria-Gasteiz kassiert hatten, ließen sie einen souveränen 80:68-Sieg gegen Göttingen folgen. Die Münchner bleiben damit in der heimischen Liga weiter ungeschlagen Tabellenführer und feierten im 19. Ligaspiel den 19. Sieg.

So ganz vergessen machen konnten sie den Rückschlag, den sie in der so wichtigen Euroleague-Partie hatten hinnehmen müssen, freilich nicht. "Klar sind wir jetzt alle sehr enttäuscht, aber der Blick geht nach vorne", sagte Bayerns Starneuzugang Derrick Williams, der mit 18 Punkten in Vitoria-Gasteiz Topscorer seines Teams war.

Souveräner Erfolg gegen Göttingen

Von seinen Kollegen erhielt der Ex-NBA-Profi an diesem Abend aber einfach zu wenig Unterstützung. "Für einen Sieg hier musst du eine bessere Offense spielen", sagte FCBB-Coach Dejan Radonjic. Dort habe man "Probleme gehabt in der Organisation und unsere Dreier-Quote war leider die schlechteste der bisherigen Saison".

Die Bayern konnten so ihren Sensationssieg, der ihnen zuletzt gegen Topfavorit Fenerbahce Istanbul (90:86 nach zweifacher Verlängerung) gelungen war, nicht bestätigen. Mit elf Siegen und elf Niederlagen stehen die Bayern in der Tabelle zwar weiter auf Rang sieben, die Pleite in Baskonia war dennoch ein herber Dämpfer im Kampf um die Playoffs der besten acht Teams. Denn die Spanier zogen nicht nur wieder in der Tabelle mit den Bayern gleich, sondern sicherten sich nach dem 77:71-Erfolg der Bayern im Hinspiel in München mit dem letzten Wurf auch noch den direkten Vergleich.

"Wir haben jetzt noch acht Spiele und schauen, was uns noch gelingt", sagte Radonjic mit Blick auf das Restprogramm in der Euroleague. "Das nächste Spiel ist die nächste Chance für uns", gab sich Williams vor dem Duell bei Titelkandidat Real Madrid, das nächste Woche Freitag (20.30 Uhr) ansteht, kämpferisch.

Radonjic hofft auf Rückkehr von Jovic

Zuvor kommt an diesem Donnerstag (18.30 Uhr) aber noch das Auswärtsspiel in Oldenburg, bei ihrem derzeit ärgsten Verfolger in der Bundesliga, auf die Bayern zu.

Radonjic hofft darauf, dann endlich wieder auf seinen Spielmacher Stefan Jovic setzen zu können, auf den er aufgrund muskulärer Probleme zuletzt verzichten musste. Gegen Göttingen erfüllte seine Mannschaft auch ohne ihn ihre Pflicht.

Radonjic gab dabei ohnehin einigen Spieler aus der zweiten Reihe viele Spielminuten und so seinen in den vergangenen Wochen so viel beanspruchten Stammspielern eine Verschnaufpause. Die Bayern bestimmten das Geschehen dennoch von Beginn an. Zur Pause führten sie bereits mit 45:32. Im letzten Viertel ließen sie die Gäste noch einmal bis auf fünf Punkte (69:64) rankommen, der Sieg war aber nicht mehr ernsthaft gefährdet. Topscorer des FCBB war Petteri Koponen mit 14 Punkten.