Überblick

EHC mit Auswärtsrekord: "Die haben uns einfach fertiggemacht"

Der EHC hat den Rekord für Auswärtssiege am Stück eingestellt, nun soll die Bestmarke fallen


Immer ein, zwei Schritte voraus: Der EHC mit Nationalspieler Frederik Tiffels stellt in Augsburg eine DEL-Bestmarke ein.

Immer ein, zwei Schritte voraus: Der EHC mit Nationalspieler Frederik Tiffels stellt in Augsburg eine DEL-Bestmarke ein.

Von Ruben Stark

Münchner Serientäter

Demnächst schauen sich die Eishackler vom EHC Red Bull München schon mal an, wer in zehn bis fünfzehn Jahren auf Rekordjagd gehen könnte. Bei einem Schnuppertag in knapp zwei Wochen geben Kapitän Patrick Hager und Co. eine Lehrstunde und wecken Begeisterung bei den Vier- bis Siebenjährigen. Das Fundament für neue Generationen muss schließlich früh gelegt werden.

Die aktuelle gibt gerade ausgesprochen guten Anschauungsunterricht darin, wie erfolgreiches Eishockey funktioniert. 15 Punkte liegen seit Sonntag und dem 6:1 bei den Augsburger Panthern zwischen dem DEL-Tabellenführer von Coach Don Jackson und dem Zweiten ERC Ingolstadt.

Die Münchner sind wegen ihrer Konstanz der große Favorit auf die Meisterschaft - und bald alleiniger Rekordhalter in Sachen Auswärtssiege am Stück? Der Erfolg im Derby im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion war der zwölfte nacheinander auf fremden Eis, damit zog der EHC gleich mit den Adlern Mannheim. Und wo könnte die Bestmarke nun fallen? Klar, in Mannheim am Freitag (19.30 Uhr) beim Topspiel. "Solche Sachen sind kaum zu erklären", sagte Jackson, als er eben erklären sollte, wie diese erstaunliche Anhäufung an Siegen zustandekam. "Ganz plötzlich wurde uns bewusst, dass wir so eine Serie aufgebaut haben", merkte der US-Amerikaner an, "wir haben uns einfach um die Spiele gekümmert."

So war das auch bei den hoffnungslos unterlegenen Panthern, die sich als Vorletzter mehr denn je in akuter Abstiegsgefahr befinden. Die Münchner brachten mit zunehmender Spieldauer ihre Qualität derart zur Geltung, dass ein Klassenunterschied eklatant sichtbar wurde. "Wir hätten das Ding auch 15:1 verlieren können. Viel zu viele Fehler. Die haben uns einfach fertiggemacht", beklagte Augsburgs routinierter Verteidiger Henry Haase bei Magentasport. Der EHC beließ es bei sechs Toren durch Ryan McKiernan (11.), Yasin Ehliz (14.), Konrad Abeltshauser (17.), Justin Schütz (23.), Chris DeSousa (39.) und Austin Ortega (60.).

Schütz fand: "Wir haben 60 Minuten konsequent Eishockey gespielt. Ich denke, da gab's keine Chance für Augsburg." Und es war wieder einmal auch eine überzeugende Reaktion auf einen Stolperer zuvor - nämlich die unnötige Heimschlappe gegen Schwenningen (1:2). "Ein sehr, sehr gutes Spiel", sah Jackson: "Wir waren auf der Höhe."

So soll es auch am Freitag in der Kurpfalz sein und die Serie halten. "Wir wollen natürlich einen neuen Rekord aufstellen. Das ist perfekt in Mannheim, das Ding zu holen", sagte Schütz. Damit der EHC weiter ein gutes Vorbild für die Kids abgibt.