Am Tiefpunkt
Die Basketballer des FC Bayern haben plötzlich einen Hoffnungsträger
16. Januar 2020, 18:37 Uhr aktualisiert am 16. Januar 2020, 18:37 Uhr
Die Basketballer des FC Barcelona rutschen nach der Niederlage gegen Panathinaikos Athen auf den letzten Platz in der Euroleague ab. TJ Bray feiert sein Comeback. "Er wird uns eine große Hilfe sein"
An ihrem absoluten Tiefpunkt sind die Basketballer des FC Bayern in der Euroleague angekommen - zumindest tabellarisch betrachtet. Nach dem 83:98 bei Panathinaikos Athen - ihrer fünften Niederlage in Folge und 13. insgesamt im Wettbewerb - sind die Münchner nämlich auf den letzten Platz abgerutscht. Schlechter geht es nicht mehr. Oder positiv formuliert: Jetzt kann es nur noch besser werden.
Mit nur sechs Siegen ist der FCBB weit von einer ausgeglichenen Bilanz entfernt, die für Platz acht und damit für die Playoff-Qualifikation wohl mindestens nötig sein wird. Stattdessen steht der ungeschlagene Primus der Bundesliga in der Euroleague auf Rang 18. Von den vier mit Bayern punktgleichen Teams, zu denen auch Alba Berlin gehört, hat der FCBB das mit Abstand schlechteste Korbverhältnis (-166). Die vielen hohen Auswärtsniederlagen mit über 20 oder gar 30 Punkten, bei denen sich die Bayern wehrlos ihrem Schicksal ergaben, schlagen hier besonders zu Buche.
Euroleague: Katastrophen-Start gegen Panathinaikos
Zumindest das war in Athen anders. Nach einem katastrophalen Start (0:12 und 2:19) kämpften die Münchner sich zunächst zurück ins Spiel und gingen mit nur einem Punkt Rückstand ins Schlussviertel (75:76). Nach einem 2:21-Run musste sich der FCBB am Ende aber trotzdem noch deutlich geschlagen geben. "Dieses Viertel spiegelt nicht die Realität dessen wider, was wir insgesamt auf dem Court gesehen haben", sagte Oliver Kostic, der nach der Entlassung von Dejan Radonjic nun Chefcoach ist.
Nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel unter seiner Regie führte Kostic das zweite und dritte Viertel als Modell an, "wie wir spielen wollen". Für den Serben "war es offensichtlich, dass das Spiel bei den Rebounds entschieden wurde". Bayern verlor das Duell unterm Korb mit 23:43 und ließ alleine 20 Offensiv-Rebounds zu. "So kannst du auf diesem Level nicht gewinnen", sagte Kostic.
Bayern-Basketballer: TJ Bray als Lichtblick
Dass sein Team über weite Strecken des Spiels trotzdem mit Panathinaikos auf Augenhöhe agierte, hatte viel mit einem Mann zu tun: TJ Bray. Der Spielmacher, den die Bayern im Sommer aus Vechta holten, feierte nach seiner Fuß-OP im Sommer endlich sein Debüt für Bayern. Und was für eins! Der US-Amerikaner erzielte gleich 14 Punkte und verteilte fünf Assist.
"Er war über dem Limit, was er nach der langen Verletzungspause eigentlich liefern kann", sagte Kostic: "Die Art, wie er das Spiel angegangen ist und gespielt hat, ist unglaublich. Er wird uns eine große Hilfe sein für den Rest der Saison." Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich Bray schon heute Abend (19.30 Uhr/Magenta Sport), wenn die Bayern bei Olympiakos antreten.
Auch Vizekapitän Vladimir Lucic freute sich, "endlich einen weiteren Point Guard zurück" im Team zu haben: "Das war der Grund, warum wir zwischenzeitlich so gut aufgetreten sind." Am Tiefpunkt angekommen, gibt es also trotzdem Hoffnung für die Bayern. Sie hat sogar einen Namen.
Lesen Sie auch: Sportdirektor Marko Pesic: "Oliver Kostic war die einzige Lösung für uns"