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Das Ende der Neutralität: Bayern setzt auf zwei Schweizer Torhüter
16. Januar 2023, 17:52 Uhr aktualisiert am 16. Januar 2023, 17:52 Uhr
Nur noch drei Tage sind es, ehe der FC Bayern mit der Bundesliga-Partie bei RB Leipzig in die zweite Saisonhälfte startet - und es scheint so, als würde der Klub das wichtigste Personalrätsel nun doch noch rechtzeitig lösen.
Die Verhandlungen mit Borussia Mönchengladbach über einen Wechsel von Torhüter Yann Sommer (34) laufen wieder, es deutet sich eine baldige Einigung an. Bislang lagen beide Klubs bei den Ablösevorstellungen auseinander, zudem sorgte sich die Borussia, keinen Nachfolger zu finden. Doch das ist jetzt anders: Der Schweizer Schlussmann Jonas Omlin (29) vom HSC Montpellier könnte als Sommer-Ersatz nach Gladbach kommen, die Rheinländer haben bereits positive Signale aus Frankreich erhalten.
Gut für Bayern, denn Sommer soll als neue Nummer 1 die Lücke schließen, die Manuel Neuer (36) mit seinem Beinbruch gerissen hat. Sven Ulreich (34) bleibt somit wohl in der Rolle des Backups. Alexander Nübel (26), der von Bayern bis Saisonende an die AS Monaco verliehen ist, kommt definitiv nicht zurück nach München. "Der Wechsel ist vom Tisch. Alexander spielt in der Rückrunde in Monaco", sagte Nübel-Berater Stefan Backs bei Sky.
Es wird also konkret im Bayern-Tor, die Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic setzen voll auf den Schweizer Sommer. Es ist das Ende der Neutralität, nach wochenlangem Poker steht eine Entscheidung bevor. Sommer hatte Gladbach bereits mitgeteilt, dass er unbedingt zu Bayern wechseln will. Dort sieht er die Chance, in der Rückrunde Titel zu gewinnen. Ein nachvollziehbarer Schritt des Keepers, dessen Karriere bislang ungekrönt ist.
Sommer wird in München wohl nicht nur bis Saisonende unterschreiben, sondern bis 2024 oder 2025. Denn niemand kann aktuell sagen, wann und in welcher Verfassung Stammkeeper Neuer nach seiner schweren Verletzung zurückkehren wird. Neuer hofft, zum Start der Vorbereitung für die nächste Saison wieder fit zu sein. Sicher ist das allerdings keineswegs.
Und so macht sich die Münchner Führung auch schon Gedanken für die Zeit nach Neuer. Der "Kicker" berichtet von einem Interesse an Dortmunds Torhüter Gregor Kobel (25), der in dieser Saison zweifellos zu den besten Keepern der Bundesliga gehört. Nach AZ-Informationen ist der Schweizer Kobel in der Tat ein interessanter Kandidat für Bayern, Ex-Torwart Kahn hält sehr viel von ihm, Trainer Julian Nagelsmann ebenfalls.
Dortmunds Kobel ist eine spannende Option für den FC Bayern
Spannend: Kobel und Nagelsmann arbeiteten bereits zwei Jahre in der U19 der TSG Hoffenheim zusammen. Es soll bereits eine Kontaktaufnahme zwischen Bayern und dem Torhüter gegeben haben. Kobels Vertrag in Dortmund läuft bis 2026, sein Marktwert liegt derzeit bei 25 Millionen Euro.
Folgt also ein Schweizer Torhüter auf den anderen beim FC Bayern? Möglich. Priorität hat jetzt aber freilich, den Deal mit Sommer so schnell wie möglich zu finalisieren. Nagelsmann hatte nach dem 4:4 im Test gegen RB Salzburg deutlich gemacht, dass eine Neuverpflichtung notwendig ist. "Wir müssen sowieso einen Torwart holen, das steht außer Frage", sagte er.
Was, fragte der Coach, wenn sich Ulreich "nächste Woche das Innenband reißt? Dann muss ein ganz junger Torwart in der Champions League und der Bundesliga spielen. Dann sagt jeder: Seid ihr noch ganz dicht?" Ulreich genieße Vertrauen, dennoch müssten sich die Bayern um einen Keeper "bemühen, das ist unser Job".
Und diese Nagelsmann-Vorgabe setzen die Bosse nun offenbar um.