Tennis-ATP-Turnier
BMW Open: Philipp Kohlschreiber, der Beständige
30. April 2019, 8:01 Uhr aktualisiert am 30. April 2019, 8:01 Uhr
Philipp Kohlschreiber (35) startet in die BMW Open - er erwischt eine schwere Auslosung.
München - Montagmittag, zwölf Grad, Nieselregen: keine idealen Bedingungen zum Tennisspielen. Auch für eine Autogrammstunde mit dem dreimaligen Sieger und sechsmaligen Finalisten der BMW Open hätte es womöglich bessere Zeitpunkte in dieser Turnierwoche gegeben.
Wobei: Wer weiß, wie lange Philipp Kohlschreiber heuer im Rennen sein wird? Erstmals seit vielen Jahren ist der Augsburger beim Heim-Turnier nicht gesetzt, im Erstrunden-Match geht es gegen den Südtiroler Andreas Seppi, im Erfolgsfall würde ihm in Runde zwei der Weltranglistenzwölfte Karen Khachanov aus Russland gegenüberstehen - eine schwere Auslosung für die ehemalige Nummer eins des deutschen Tennis.
Laue Signierstunde von Tennisprofi Kohlschreiber
Immerhin kostete ihn die Autogrammstunde nicht allzu viel Zeit. Als er um Punkt zwölf um die Ecke biegt, um zwischen T-Shirts und Tennisschuhen eines Kaufhauses Aufstellung zu nehmen, schätzt er den Andrang einigermaßen korrekt ein: "Da warten ja schon tausend Leute, unglaublich!"
Genau genommen sind es vier Knirpse und eine Mama, die sich für seine Unterschrift interessieren - und natürlich für ein Foto. Nach und nach trauen sich doch noch ein paar Mutige zur Selfie-Stunde, aber nach handgestoppt sechs Minuten ist der Andrang auch schon wieder versiegt. Dafür nimmt Kohlschreiber etwas mit von dem Pflichttermin: ein kleines Geschenk einer japanischen Touristin. "Ein Edel-Fan", witzelt Kohlschreiber.
Wie fast immer ist er guter Laune, die Hüftbeschwerden, die ihn beim Turnier in Barcelona ausgebremst hatten, sind weg: "Alles fit", ruft er, "ich freue mich aufs Turnier." Schließlich gehört der 35-Jährige zum Inventar der BMW Open. Als Kohlschreiber 2001 Profi wurde, schwangen noch Legenden wie Pete Sampras, Andre Agassi oder Goran Ivanisevic den Schläger.
Der "deutsche Tag" bei den BMW Open
Eigentlich müsste einer seiner Vornamen Beständigkeit heißen: In den vergangenen zwölf Jahren stand er in der Weltrangliste nie schlechter als Rang 60. Vor sieben Jahren kratzte er mit Platz 16 sogar an den Top Ten. Derzeit ist er Nummer 41 des Rankings, aber von einem Niedergang ist beim besten Willen nicht zu reden. Beim Masters in Indian Wells bezwang er unlängst den Weltranglistenersten Novak Djokovic - und ist der älteste Spieler, der seinen Premierensieg gegen die Nummer 1 schaffte.
Am Dienstag, dem "deutschen Tag" bei den BMW Open, muss er gegen Seppi ran - 70 Jahre bringen die beiden auf den Platz. Außerdem im Einsatz: Maximilian Marterer gegen den Argentinier Juan Ignacio Londero, Youngster Rudi Molleker gegen Marius Copil aus Rumänien, Mischa Zverev gegen Guido Pella aus Argentinien und Quali-Sieger Yannick Maden gegen Cristian Garin.
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