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Bereit für Messi: Bayerns Franzosen wollen Revanche nehmen
9. Februar 2023, 18:06 Uhr aktualisiert am 9. Februar 2023, 18:06 Uhr
Vor dem wichtigsten Spiel der Saison herrscht bei Paris Saint-Germain dicke Luft. "Wir haben einiges vermissen lassen, jetzt ist es besser, die Klappe zu halten", sagte Kapitän Marquinhos nach dem 1:2 im französischen Pokal gegen Olympique Marseille und forderte: "Wir wissen, dass wir uns stark verbessern müssen, wenn wir in dieser Saison etwas erreichen wollen. Ein Titel, der weg ist, das tut weh."
Und bald schon der nächste?
Kommenden Dienstag empfängt das PSG-Starensemble um Argentiniens Weltmeister Lionel Messi den FC Bayern im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League - und aus Münchner Sicht könnte der Zeitpunkt wohl kaum besser sein: Drei Niederlagen hat Paris in diesem Jahr bereits hinnehmen müssen, Bayern hingegen ist noch ungeschlagen. Zuletzt gab es zwei Siege in Folge.
PSG-Trainer Christophe Galtier sprach von einer "Krise, die auf Selbstzufriedenheit gründet". Und Torhüter Gianluigi Donnarumma räumte ein, dass er sich vor dem Duell mit den Münchnern Sorgen macht. "Ja", sagte er, "wir haben Probleme - aber auch Champions, die der Mannschaft helfen können. Und das werden sie!"
Es dürften elektrisierende Partien werden, auch wenn einige Topstars fehlen: Manuel Neuer, Lucas Hernández und Sadio Mané bei Bayern - Kylian Mbappé höchstwahrscheinlich bei PSG. Mané und Mbappé dürften aber zumindest im Rückspiel am 8. März dabei sein. Es müssen also andere Spieler richten, bei Bayern stehen dabei zwei Franzosen im Fokus: Dayot Upamecano und Kingsley Coman.
Upamecano, der beim 4:2-Erfolg in Wolfsburg wegen Problemen im Adduktorenbereich und am Zeh gefehlt hatte, meldete sich vor dem Bundesliga-Spiel gegen den VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr) fit, er sagte der "Sport Bild": "Es gab ein Problem, aber das wird mich nicht am Einsatz hindern." Der Innenverteidiger, der mit Frankreich das WM-Finale erreichte, ist damit auch bereit für Messi - es ist Zeit für Revanche.
"Es wird ein großes Spiel für beide Teams. Wir müssen bereit und topfit sein", sagte Upamecano: "Unser Ziel ist schon in Paris ein Sieg, mit dieser Einstellung gehen wir rein. Wir spielen nicht auf unentschieden, das wäre nicht Bayern-like."
Spannend: Der Abwehrmann hat sich externe Unterstützung geholt, um auf dem Platz lauter sprechen zu können. "Nach den Spielen hatte ich oft Halsschmerzen, war heiser. Deswegen habe ich mir Hilfe geholt: Mit einem Opernsänger habe ich meine Stimmbänder verbessert", verriet Upamecano: "Wir haben zusammen gesungen, er hat mir Übungen beigebracht. Nun kann ich laut rufen, kann über den ganzen Platz Anweisungen geben."
Vielleicht kann Upamecano nach dem möglichen Weiterkommen gegen PSG ja dann ein Ständchen in der Kabine singen. "Gute Freunde kann niemand trennen" oder Ähnliches. Aber Vorsicht: Die Pariser sind aufgrund des verlorenen Königsklassen-Finals 2020 immer besonders motiviert, wenn es gegen Bayern geht. In der Saison 2020/21 warf PSG die Münchner im Viertelfinale aus dem Wettbewerb.
Einer, der besonders gute Erinnerungen an Paris hat, ist Kingsley Coman. Der 26-Jährige wurde in der PSG-Jugend ausgebildet, ehe er 2014 zu Juventus Turin wechselte und 2015 dann zu Bayern kam. 2020 köpfte Coman das entscheidende Tor im Endspiel und machte die Münchner zum Champions-League-Sieger. Der größte Moment in seiner Karriere.
Nach holprigem Start ins Jahr 2023 ist Coman rechtzeitig in Bestform. Beim 4:2 in Wolfsburg erzielte er ein herrliches Volley-Tor, spielte insgesamt stark. Auch Coman ist bereit für PSG, bereit für Messi.
Das Spiel des Jahres kann kommen - zumindest aus Bayern-Sicht...