Doppelter Sirtaki
Bayerns Basketballer vor der griechischen Woche der Wahrheit
19. November 2019, 8:55 Uhr aktualisiert am 19. November 2019, 8:55 Uhr
Die Basketballer des FC Bayern sind nun gegen die beiden griechischen Topteams Olympiakos und Panathinaikos gefordert. Marko Pesic: "Wenn wir so spielen wie in Valencia, werden wir verlieren."
München - Der 91:79-Sieg im bayerischen Derby gegen Bayreuth war für die Basketballer des FC Bayern schnell abgehakt. Mit seinem siebten Sieg im siebten Spiel hatte der weiter ungeschlagene Tabellenführer der Basketball-Bundesliga (BBL) seine Pflicht erfüllt. "Wir müssen jetzt in dieser wichtigen Woche nach der Niederlage in Valencia gegen die Teams aus Griechenland auch in der Euroleague eine Reaktion zeigen", sagte Nationalspieler Paul Zipser und richtete die Konzentration damit direkt wieder auf den europäischen Wettbewerb.
Dort mussten die Bayern am Freitag eine empfindliche 56:82-Niederlage hinnehmen. Nun kommen in der "Greek Week", der griechischen Woche, zunächst am Dienstagabend Olympiakos Piräus und am Freitag (jeweils 20.30 Uhr/Magenta Sport) dann Panathinaikos Athen nach München.
Marko Pesic kritisiert schwache Leistung der Bayern in Valencia
"Zwei der besten Teams in Europa", wie Dejan Radonjic sagt. Ihn und die Bayern erwartet also ein heißer Tanz auf dem Parkett, ein doppelter Sirtaki. Mit Maodo Lo, den er gegen Bayreuth wegen einer Muskelverhärtung geschont hatte, kann Bayerns Chefcoach dabei wieder planen. Der Einsatz von Nihad Djedovic (Kniereizung) ist noch unklar. "Valencia hat defensiv sehr stark gegen uns gespielt", sagte Radonjic: "Wir müssen in der Euroleague offensiv viel besser spielen, wenn wir noch mehr Siege schaffen wollen."
Auch Marko Pesic hatte der harmlose Auftritt der Bayern in Spanien nicht gefallen. "Das Spiel am Freitag war natürlich in verschiedenen Belangen nicht gut", sagte der FCBB-Geschäftsführer der AZ: "Die Spieler und der Trainer sind dafür da, um das zu analysieren. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und alle Kräfte für Dienstag mobilisieren." Mit seiner Bewertung der schwachen Offensivleistungen, die Bayern in Valencia und in Vitoria (60 Punkte) gezeigt hatte, erstaunte Pesic. "Wir haben kein Offensivproblem, wir haben ein Defensivproblem", sagte er und ergänzte auf Nachfrage nur: "Der Trainer und die Spieler müssen da Verantwortung übernehmen und das erklären."
Die nun mit drei Siegen und fünf Niederlagen negative Bayern-Bilanz in der Euroleague sei laut Pesic momentan noch nicht relevant. "Mich interessiert jetzt, wie wir das nächste Euroleague-Spiel bestreiten, nachdem wir vier der letzten fünf verloren haben." Pesic mahnte vor dem Heimspieldoppel dazu, sich zunächst auf das Duell mit Olympiakos zu konzentrieren. "Das wird schwer genug", sagte der 42-Jährige: "Wenn wir so spielen wie in Valencia, werden wir verlieren. Wir haben aber schon gezeigt, dass wir es können. Und das müssen wir jetzt wieder tun."
Piräus Olympiakos mit einem B-Team aus Nachwuchsspielern
Piräus, aktuell punktgleich mit Bayern in der Tabelle, konzentriert sich in dieser Saison voll auf die Euroleague - und startet ausschließlich dort. Aufgrund fortwährender Debatten mit dem Erzrivalen Panathinaikos und dem Verband über Schiedsrichter-Entscheidungen und -Ansetzungen boykottierte Olympiakos vergangene Saison die Derbys gegen Athen - und nahm bewusst den Zwangsabstieg in die zweite griechische Liga in Kauf. Dort tritt Piräus nun mit einem B-Team aus Nachwuchsspielern an. "Das ist nicht mein Problem, sondern das der Euroleague, sich darüber Gedanken zu machen", sagte Pesic. "Es ist eine ungewohnte Situation, denn so haben sie natürlich mehr Zeit, sich auf die Spiele vorzubereiten", kommentierte Radonjic.
Pesic will sich ohnehin lieber auf seine Bayern konzentrieren. "Unser Ziel ist es, besser als letzte Saison zu sein. Stand jetzt sind wir das nicht", sagte er, "das müssen wir ändern." Am besten fangen die Bayern in der griechischen Heimspielwoche damit an.
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