Manche träumten schon vom Aufstieg

ASV-Handballer trotz kleiner Krise mit guter Hinrunde


ASV-Coach Sylvio Scheurer kann mit der Ausgangssituation vor der Rückrunde zufrieden sein.

ASV-Coach Sylvio Scheurer kann mit der Ausgangssituation vor der Rückrunde zufrieden sein.

Von Felix Hüsch

Die letzten drei Spiele trüben das Gesamtbild etwas, weil sie allesamt verloren gingen, aber trotzdem können die Chamer ASV-Handballer mit der bisherigen Hinrunde der Landesligasaison 2015/2016 sehr zufrieden sein. Zeitweise war Cham sogar Tabellenführer in der Liga und manch ein ASV-Fan träumte sogar schon vom Aufstieg in die Bayernliga. Die Verantwortlichen und die Mannschaft bauten aber keine Luftschlösser und blieben auf dem Boden, denn es war keineswegs zu erwarten und schon gar nicht als Normalzustand einzustufen, dass der ASV die ersten sieben Vorrundenspiele allesamt gewinnen würde.

Die letzten drei Spiele vor der Weihnachtspause zeigten dann eindrucksvoll, dass die Mannschaft beileibe kein Aufstiegskandidat ist, denn da gibt es schon andere Kaliber wie den TSV Lohr, der den "Betriebsunfall" Bayernliga-Abstieg sofort wieder reparieren will und dies bisher auch eindrucksvoll mit nur einem Unentschieden unter Beweis gestellt hat, oder den TV Rothenburg, der jetzt in Fahrt gekommen zu sein scheint, oder auch die SG Regensburg, die nach einigen Anlaufschwierigkeiten nach Pluspunkten bereits zu den Chamern aufgeschlossen hat. Andere Mannschaften wie die Neulinge TSV Neutraubling und HC 03 Bamberg konnte man durchaus am Tabellenende erwarten.

Die Landesliga Nord scheint in dieser Spielzeit ausgeglichener zu sein - bis auf den schon angesprochenen TSV Lohr, der sehr wahrscheinlich sein selbstgestecktes Ziel erreichen wird.

Das Fazit für die ASVler fällt wie bereits angedeutet überaus positiv aus. Die Mannschaft hat sich spielerisch weiterentwickelt und hat auch kämpferisch enorm zugelegt. Dabei haben sich alle Mannschaftsteile gegenüber dem Vorjahr nochmals gesteigert. Bei den Torhütern sind die Karten klar verteilt. Ebi Hejduk ist nach wie vor ein Garant für wichtige Punkte, doch auch Christian Schindler hat sich weiterentwickelt, weil er mehr Einsatzzeiten bekommt. Aber es ist sicherlich noch Luft nach oben, die es in der zweiten Saisonhälfte gilt, aus ihm herauszukitzeln, um auf absehbare Zeit Ebi Hejduk adäquat ersetzen zu können.

Die Abwehr steht robuster, sicherlich auch ein Verdienst des Neuzugangs Lucas Klima und der konstanten Leistung von Christoph Selmer, die die Abwehr immer motivieren, die bestmögliche Leistung abzurufen und die gegnerischen Angriffe zu stoppen.

Im Angriff ist eine größere Variabilität und Effektivität erkennbar. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Petr Tahovsky und Lucas Klima funktioniert hervorragend. Leider fehlt im Moment Tomas Soukup als Linkshänder im rechten Rückraum. Das merkt man sofort, denn er ist unverzichtbar, weil mit ihm der Chamer Rückraum unberechenbarer für den Gegner wird. Lukas Pelikan hat seine Qualitäten mehr im Spiel eins-gegen-eins als im Rückraum, wobei er seine Fähigkeiten in dieser Saison nicht so zeigt wie in der letzten Saison, in der er viele Siebenmeter herausgeholt hatte. Vielleicht sollte er sich gemeinsam mit Lucas Klima mehr am Kreis versuchen, wenn Tomas Soukup wieder zurückkommt. Damit würde sich die Durchschlagskraft weiter erhöhen.

Alles in allem ist die Vorrunde für den ASV Cham sehr erfolgreich verlaufen. In den beiden letzten Vorrundenspielen geht es am 6. Januar zur HSG Lauf/Heroldsberg, die sich momentan in sehr guter Verfassung präsentiert, und dann am 9. Januar geht es daheim gegen den TV Münchberg, der zu den Verfolgern der Chamer zählt und sicherlich ebenfalls ein schweres Kaliber darstellt.

Die bisherigen Ergebnisse des ASV: HC 03 Bamberg - ASV Cham 24:28, ASV Cham - TSV Neutraubling 33:23, HSV Hochfranken - ASV Cham 24:25, ASV Cham - TV Roßtal 36:31, SG Regensburg - ASV Cham 20:23, ASV Cham - TSV Ismaning 32:27, HSG Fichtelgebirge - ASV Cham 25:27, TSV Lohr - ASV Cham 32:14, ASV Cham - TSV Rothenburg 27:32, TV Helmbrechts - ASV Cham 30:24.