Kapitänsfrage beim SSV Jahn
Wer hat das Zeug zum Grüttner-Nachfolger?
18. August 2020, 9:40 Uhr aktualisiert am 18. August 2020, 9:56 Uhr
Der SSV Jahn braucht einen Nachfolger für Marco Grüttner. Wer hat das Zeug zum Kapitän beim Zweitligisten? Eine Einschätzung.
Vier Halbzeiten hat der SSV Jahn Regensburg in der bisherigen Vorbereitung absolviert, dabei trugen vier verschiedene Spieler die Kapitänsbinde: Sebastian Nachreiner und Sebastian Stolze in der Partie gegen Nürnberg, Max Besuschkow und Benedikt Gimber im Spiel gegen Türkgücü München.
Die Kapitänsfrage ist eine spannende in diesem Sommer beim SSV Jahn. Wer folgt auf Marco Grüttner, der drei Jahre lange die Binde trug, in diesem Sommer seine Profikarriere aber beendet hat? Fest steht schon jetzt, dass der neue Kapitän in große Fußstapfen tritt.
Wer kommt für das Amt in Frage? idowa gibt eine Einschätzung ab
Der Favorit:
Sebastian Nachreiner: Trug vergangene Saison die Kapitänsbinde, wenn Marco Grüttner und Andi Geipl nicht auf dem Platz waren. Seit zehn Jahren beim Jahn, einer aus der Region. Jahn-Identifikation pur! Dazu ist Nachreiner sportlich unangefochten. Der Innenverteidiger hat im Team und auch im Umfeld das nötige Standing. Geht als Top-Favorit ins Kapitänsrennen.
Der erweiterte Kreis:
Benedikt Saller: Übernahm zuletzt schon Führungsaufgaben beim SSV Jahn. Nun fühlt sich Saller bereit dazu, noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Mit einem Vertrag bis 2024 wird Saller zudem in den nächsten Jahren eine ganz wichtige Rolle in Regensburg einnehmen, zumal er sportlich seinen Platz ziemlich sicher hat.
Sebastian Stolze: Sportlich aktuell wohl die unumstrittenste Personalie im Jahn-Kader. Stolze hat sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt und machte auch vergangene Saison einen großen Schritt, war sehr oft der Schlüsselspieler für den Jahn. Würde ihn die Kapitänsbinde noch stärker machen?
Benedikt Gimber: Identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem Jahn und mit Regensburg. Nach einem Jahr in Ingolstadt wollte Gimber unbedingt wieder zum Jahn zurück, nachdem er in der Saison 2017/18 bereits von Hoffenheim in die Oberpfalz verliehen wurde. Spielte sich vergangene Saison in der Jahnelf fest und könnte eine prägende Figur der kommenden Jahre werden (Vertrag bis 2023). Ein Geheim-Tipp fürs Kapitänsamt.
Außenseiter-Chancen:
Oli Hein: Die kickende Jahn-Legende in seinem letzten Profi-Jahr mit der Kapitäns-Binde am Arm? Eine Vorstellung, die sehr viel Charme hat. Allein, Hein zählt nicht mehr zwingend zum Stammpersonal des Jahn und zudem müsste sich der Jahn in einem Jahr erneut auf die Suche nach einem neuen Spielführer machen. Deshalb eine Variante mit viel Charme, aber geringer Wahrscheinlichkeit.
Max Besuschkow: Gleich in seiner ersten Jahn-Saison sportlich eine feste Größe im Mittelfeld. Besuschkow bestritt auf Anhieb 32 der 34 Spiele und alle davon von Beginn an. Im Team zudem sehr anerkannt. Müsste für eine Kapitäns-Rolle aber vor allem in der Außendarstellung noch präsenter und offener werden.
Alexander Meyer: Ihn hatte vor einem Jahr kaum einer auf dem Zettel, als der SSV Jahn nach dem Abgang von Philipp Pentke eine neue Nummer eins suchte. Meyer legte eine starke erste Saison zwischen den Regensburger Pfosten hin. Als Torhüter ohnehin der Dirigent der Abwehr - vielleicht bald auch der Chef fürs ganze Team? Ein Torwart als Kapitän birgt aber auch immer Gefahren, da er nicht im Zentrum des Spiels ist.
Jan Elvedi: Warum nicht einen Neuzugang in die Verantwortung nehmen? Jan Elvedi trug bei seinem Ex-Club SC Kriens in der Schweiz zuletzt des Öfteren die Kapitänsbinde. "Die Führungsrolle liegt ihm im Blut", sagte sein Ex-Mitspieler Omer Dzonlagic gegenüber idowa. Auch beim Jahn? Fürs erste sicher unwahrscheinlich, aber Elvedi dürfte ein Spieler sein, der auch in Regensburg in eine Führungsrolle hineinwachsen kann.