Landesliga Mitte

Stefan Riederer: Erfolgsgarant des 1. FC Bad Kötzting


Fokussiert und kaum zu bezwingen: FCK-Keeper Stefan Riederer.

Fokussiert und kaum zu bezwingen: FCK-Keeper Stefan Riederer.

Von Dirk Meier

Der 1. FC Bad Kötzting überzeugt seit Wochen mit einer herausragenden Defensive. Einen großen Anteil hat daran auch Schlussmann Stefan Riederer.

Am vergangenen Samstag hat der 1. FC Bad Kötzting erstmals seit dem 24. Mai 2014 in der Landesliga Mitte wieder Platz eins erklommen. Die Bayerwäldler sind seit sieben Spielen ungeschlagen, haben sechs Siege und ein Unentschieden erreicht bei einem beeindruckenden Torverhältnis von 18:1. Mit fünf Gegentreffern verfügen die Bayerwäldler über die beste Defensive in der Liga. Torhüter Stefan Riederer trägt seinen Teil dazu bei. Der 30 Jahre alte Ex-Profi gilt als bester Keeper der Landesliga und ist ein extrem sicherer Rückhalt. Der bescheidene Schlussmann aus Chamerau, der inzwischen mit seiner Familie in der Badstadt wohnt, gibt das Lob aber an seine Mitspieler weiter.

Mit seiner Routine und Erfahrung ist Stefan Riederer inzwischen ein ganz starker Rückhalt und Erfolgsgarant. Im Sommer 2000 wechselte der Schlussmann von seinem Heimatverein FC Chamerau in den Nachwuchs des 1. FC Bad Kötzting. Mit 18 Jahren stand er schon in der Bayernliga, damals vierthöchste Spielklasse, zwischen den Pfosten und war verlässlich. Seine guten Leistungen blieben von der Konkurrenz nicht unbeobachtet. Im Sommer 2006 wurde der Oberpfälzer von der SpVgg Unterhaching abgeworben, wo er sechs Jahre spielte, unterbrochen von einem Jahr beim 1. FC Kaiserslautern II. In Unterhaching bestritt der 1,94 Meter große Keeper 64 Drittliga-Spiele, war zuletzt sogar Kapitän. 2013 wechselte der Torwart für ein Jahr zum Drittligisten Chemnitzer FC mit vier Drittliga-Spielen. Im August 2014 beendete Riederer seine Profi-Laufbahn, löste seinen Vertrag in Chemnitz auf und kehrte an den Roten Steg zurück. Den Abstieg aus der Bayernliga konnte er aber nicht verhindern. In der vorigen Spielzeit hatte Riederer jahresübergreifend eine ganz starke Serie mit nur einem Gegentor in acht Spielen. Diese Marke könnte der Schlussmann nun knacken, wenn er am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen Schlusslicht SV Etzenricht erneut hinten die Null halten kann.

Defensivarbeit beginnt bei den Stürmern

Stefan Riederer hat kein Patentrezept für den Erfolg der Mannschaft und seine geringe Gegentor-Quote von derzeit 0,55 pro Spiel: "Es wird selten brenzlig vor unserem Tor. Wenn ja, dann muss ich eben klären. Aber bei uns beginnt die Defensivarbeit schon bei den Stürmern, die dann im zentralen Mittelfeld fortgesetzt wird”, sagt Riederer, der mit seinen 1,94 Meter Körpergröße zumeist die Lufthoheit hat, der ergänzt: "Florian Frisch und Thomas Fredl laufen im defensiven Mittelfeld ganz viel weg, da kommen relativ wenige Bälle Richtung Tor. Zudem haben wir geballte Erfahrung im Kader. Nur in der Anfangsphase der Saison, als wir in den ersten beiden Spielen zwei Niederlagen mit insgesamt vier Gegentoren hinnehmen mussten, war die ganze Sache noch etwas schwammig.” Eine Sache aber ärgert Riederer, der sehr ehrgeizig ist und das ist das eine Gegentor im Verlauf der jüngsten Serie zum 1:1 daheim gegen den TSV Waldkirchen: "Klassischer Torwartfehler von mir. Ich habe den Ball unterlaufen”, gesteht Riederer mit einem Grinsen ein, denn: "Unser Abwehrchef Tschako Wimber hat dazu nur gesagt, dass er das wieder gutmachen werde. Er hat ja dann auch kurz vor Schluss noch das 2:1-Siegtor geköpft.”

Riederer wird im Mai 2017 seine Umschulung zum Kaufmännischen Büromanagement abschließen. Fußball steht seit der Rückkehr aus Chemnitz nicht mehr ganz oben auf der Liste. Die Familie mit den beiden Zwillingen geht vor. So schlug Riederer Anfang Mai einen Wechsel zum Liga-Konkurrenten SV Donaustauf aus. Der Neuling hat Weltmeister Klaus Augenthaler als Trainer, den Riederer schon in Unterhaching als Chefanweiser hatte: "Ich kenne Klaus Augenthaler sehr gut. Seinen Weltmeistertitel hat er sich nie raushängen lassen. Von daher hätte mich ein Wechsel schon gereizt.” Doch es gab gute Gründe am Roten Steg zu bleiben: "Ich hatte zu diesem Zeitpunkt, als Donaustaufs Manager Mario Stieglmair bei mir angerufen hat, schon in Kötzting zugesagt. Außerdem kann ich hier zu Fuß ins Stadion gehen und muss nicht eine Stunde mit dem Auto zum Training fahren.” Ob Stefan Riederer auch in der nächsten Saison das Kötztinger Tor hüten wird, steht noch nicht fest: "Ich will jetzt erst einmal meine Umschulung abschließen und werde das dann erst entscheiden.” Auf alle Fälle kann Riederer mit dem FCK noch viel erreichen, auch den Aufstieg in die Bayerliga, und er kann seinen Gegentorschnitt noch weiter senken, seine Serie ausbauen und eine neue Bestmarke aufstellen. Alles lohnende Ziele mit dem Team der Rotblauen.