Elfer-Krimi in Regensburg
SSV Jahn wirft Köln aus dem Pokal
30. Juli 2022, 18:27 Uhr aktualisiert am 31. Juli 2022, 8:13 Uhr
Pokal-Überraschung in der Oberpfalz: Der SSV Jahn Regensburg gewinnt am Samstagnachmittag gegen den 1. FC Köln 4:3 im Elfmeterschießen und zieht in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.
Sie haben es schon wieder getan: Der SSV Jahn Regensburg setzt sich in der ersten Pokalrunde gegen den 1. FC Köln im Elfmeterschießen durch und wirft den Bundesligisten wie schon im Frühjahr 2021 aus dem Pokal raus. Jahn-Keeper Dejan Stojanovic avancierte zum Pokalheld, indem er zwei Elfer der Kölner, darunter den letztlich entscheidenden von Kingsley Ehizibue, parierte.
Selimbegovic vertraute auf die gleiche Elf wie beim 3:0-Sieg gegen Bielefeld am vergangenen Sonntag, die auf der Alm angeschlagen ausgewechselten Maximilian Thalhammer und Nicklas Shipnoski waren zum Pokal-Kracher im Regensburger Jahnstadion vor 13.236 Zuschauern wieder fit. Beim Conference-League-Teilnehmer Köln, der gegen Regensburg sein erstes Pflichtspiel in dieser Saison absolvierte, stand mit Sargis Adamyan ein ehemaliger Regensburger in der Startelf, mit Eric Martel zudem ein ehemaliger Spieler aus der "Jahnschmiede" im Kader.
SSV Jahn überzeugt in Hälfte eins
Die Regensburger, die als Tabellenführer der 2. Bundesliga mit einer breiten Brust ins Spiel gehen konnten, versteckten sich keineswegs, wussten in der ersten Halbzeit spielerisch zu überzeugen und gingen verdient in Führung. Eine butterweiche Flanke von Leon Guwara köpfte Andreas Albers zum 1:0 für die Oberpfälzer ein (18.). Der Jahn blieb in der Folge die etwas spielbestimmendere Mannschaft und erhöhte durch Prince Owusu auf 2:0 (26.). Maximilian Thalhammer hatte zuvor den Ball erobert und den Torschützen bedient. Die in Scharen mitgereisten Kölner Fans erstummten für einen Moment, durften aber kurz darauf jubeln. Mark Uth zog aus zwanzig Metern ab, der Ball schlug im Gehäuse von Stojanovic ein - Traumtor (28.)!
Der 1. FC Köln wurde nach der Pause besser und bestrafte den Jahn für zwei liegengelassene Großchancen in der ersten Hälfte. In der 63. Minute zeigte Köln seine Klasse, spielte einen Angriff fein zu Ende und kam durch Dejan Ljubicic zum Ausgleich. Beim Jahn taten sich in der Folge vereinzelt Lücken auf, spielerisch ließ der Jahn im Vergleich zur ersten Hälfte nach, eigene Chancen waren deshalb Mangelware. Köln hatte in der Nachspielzeit nach einem Freistoß von der linken Seite nochmal eine dicke Gelegenheit, Anthony Modeste köpfte auf die Latte.
Köln verpasst Entscheidung in regulärer Spielzeit
So ging es in die Verlängerung, in der die Kölner aufs Gaspedal drückten und durch eine Chance von Linton Maina (94.) dem 3:2 nahe waren. Der Jahn beschränkte sich in der ersten Hälfte der Verlängerung vermehrt aufs Verteidigen, schaltete in den zweiten 15 Minuten aber einen Gang hoch und konnte so etwas für Entlastung sorgen, sodass es beim 2:2 blieb und das Spiel im Elfmeterschießen entschieden werden musste - mit dem besseren Ende für den Jahn.