Neukirchen-Balbini

Markus Ziereis hat "den Sprung noch nicht so richtig geschafft"


Darf Markus Ziereis auch am Samstag gegen Ex-Klub 1860 jubeln? (Foto: dpa)

Darf Markus Ziereis auch am Samstag gegen Ex-Klub 1860 jubeln? (Foto: dpa)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Am Samstag trifft Markus Ziereis zum zweiten Mal in dieser Saison auf seinen Ex-Klub 1860 München. Im Sommer wechselte der in Roding geborene und in Neukirchen-Balbini aufgewachsene Markus Ziereis von den Löwen, bei denen er sechs Jahre lang ausgebildet wurde, zum Ligakonkurrenten FSV Frankfurt. Ein knappes halbes Jahr später ist der Oberpfälzer gut in der hessischen Großstadt angekommen. "Ich habe mich hier super eingelebt und fühle mich richtig wohl. Frankfurt ist eine beeindruckende Stadt - vor allem die Skyline, wie es immer wieder betont wird. Es ist mal was ganz anderes und man kann hier sehr viel unternehmen", sagt er gegenüber idowa.

Auch in der Mannschaft sei er super aufgenommen worden. "Wir haben eine wirklich harmonische Truppe. Deshalb bin ich von Anfang an gut integriert gewesen und fühle mich einfach super wohl hier." Nur sportlich läuft es beim 21-Jährigen noch nicht ganz rund. Lediglich fünf Einsätze, davon keiner über 90 Minuten, stehen auf seinem Konto - das hätte sich Ziereis, der schon bei 1860 auf mehr Spielzeit gehofft hatte, mit Sicherheit anders vorgestellt. "Den Sprung habe ich noch nicht so richtig geschafft. Nichtsdestotrotz ist es in den letzten zwei Spielen besser gelaufen als am Anfang der Saison. Ich habe mich auf jeden Fall schon entwickelt und verbessert."

Hart für erstes Profi-Tor gearbeitet

Ein Highlight gab es in der Vorrunde aber dennoch für ihn. Gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld konnte er am 16. Spieltag seinen ersten Treffer im Profifußball erzielen. Ziereis freute sich: "Das war natürlich ein riesen Gefühl. Ich habe auch sehr hart dafür gearbeitet. Dass ich in meinem ersten Spiel von Beginn an gleich ein Tor erzielen konnte, hat mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben und war unbeschreiblich."

Auch die Spiele von Ex-Klub 1860 verfolgt Ziereis "wenn es zeitlich geht". Er hofft, dass es für die Löwen irgendwann mit dem Aufstieg klappt: "Ich habe sechs Jahre dort gespielt und wünsche dem Verein nur das Beste." Außer natürlich am Samstag, wenn er mit dem FSV selbst die drei Punkte in Frankfurt behalten möchte. Drei Punkte, die für den abstiegsbedrohten Klub sehr wichtig wären. "Für uns alle ist es natürlich unbefriedigend, auf dem Relegationsplatz zu stehen. Ich denke aber, dass wir auf jeden Fall die Qualität in der Mannschaft haben, um in der Zweiten Liga zu bleiben. Wir werden alles daran setzen und unser Bestes geben."

Nur einmal weicht Ziereis aus. "Ich glaube, dass man sich als neuer Spieler ein bißchen leichter tut, als wenn man so viele Jahre im Verein ist", sagte er bei seinem Wechsel im Sommer gegenüber der Bild. Ein harter Vorwurf gegen einen Verein, der deutschlandweit für seine herausragende Jugendarbeit bekannt ist, momentan 11 Spieler aus der eigenen Jugend im Profikader hat und Spielern wie den Bender-Zwillingen bereits in jungen Jahren eine faire Chance gab und ihnen dadurch zur Weltklasse verhalf. Angesprochen darauf, ob er das heute noch immer so sehe, ließ er lediglich via FSV-Pressesprecher Matthias Gast mitteilen: "Diese Frage wollte er nicht beantworten, das Thema ist lange erledigt." Am Samstag kann er dann den Löwen selbst zeigen, dass sie ihn vielleicht zu Unrecht haben gehen lassen.